Die Arbeit in der Landwirtschaft bringt viele Gefahren mit sich. Hauptursache für Unfälle sind die Arbeitsbedingungen der Bauern.
Häcksler Landwirtschaft Unfall Bauern
Die scharfen Klingen und unglaubliche Kraft von Landwirtschaftsmaschinen können sehr gefährlich werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Landwirtschaft passieren immer wieder Unfälle.
  • Diese reichen von Stürzen bis hin zu abgetrennten Gliedmassen durch Häcksler.
  • Ursache sind häufig Zeitdruck und Müdigkeit.
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Umstürzende Traktoren, fallende Heuballen und messerscharfe Häcksler (Zerkleinerungsmaschinen für Bäume und Pflanzen): Die Landwirtschaft ist mit erheblichen Gefahren verbunden. Kein Wunder, dass Bauern immer wieder verunfallen.

Traurige Statistik: In der ersten Hälfte 2024 hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) zwölf Todesfälle verzeichnet.

Hast du dich schon einmal an einer Landwirtschaftsmaschine verletzt?

Jeweils zwei Bauern starben beim Umstürzen eines Traktors, bei einem Güllegasunfall und bei einem Sturz aus grösserer Höhe. Weitere Unfälle entstanden durch das Ankoppeln einer Anbaumaschine und eine brennende Scheune. Eine Person wurde leblos in einer Pferdebox gefunden.

Die nichttödlichen Unfälle von Bauern

Zu den nichttödlichen Unfällen gibt es keine Statistiken. «Wir können aber davon ausgehen, dass die tödlichen Unfälle die Spitze des Eisbergs bilden.» Das sagt Dominique Thiévent, Sicherheitsingenieurin bei der BUL, gegenüber Nau.ch.

Unfall Traktor
Viele Verletzungen entstehen durch das Umstürzen von Traktoren in steilem Gelände, wie hier in Bennwil BL.
Güllegas Unfall
Die Gase von Gülle können sowohl für Mensch als auch Tier sehr gefährlich werden und werden oft von Bauern unterschätzt. (Symbolbild)
Unfall Bauern Landwirtschaft Maschine
Auch grössere Maschinen mit scharfen Klingen können bei fehlenden Sicherheitsmassnahmen wie dem Sicherheitsstopp Menschen schwer verletzen. (Symbolbild)

Grosse Gefahren bringen beispielsweise Landwirtschaftsmaschinen wie Häcksler mit sich. Fahrlässigkeit und ungenügende Sicherheitsmassnahmen können schnell zu abgetrennten Gliedmassen führen.

Der Schweizerische Bauernverband (SBV) versucht in einem Facebook-Post zu sensibilisieren. Es sei unerlässlich, einen Sicherheitsstopp einzuleiten, bevor man sich in die Nähe der Messer begebe.

«Der Mensch bringt die grösste Fehlerrate mit sich»

«Wenige Sekunden der Unachtsamkeit genügen, um das Leben zu verlieren oder fürs Leben gezeichnet zu sein.» Davor warnt Sandra Helfenstein, Leiterin Kommunikation und Marketing beim Bauernverband. Es sei sehr wichtig, die Arbeiten nicht im «Gjufel» zu erledigen.

Bauern Sicherheitsstopp Wartung
In diesem Post klärt der Schweizerische Bauernverband über die Wichtigkeit des Sicherheitsstopps bei Wartungsarbeiten auf. - Facebook / Schweizerischer Bauernverband

Doch so einfach ist das nicht. Die Arbeitsbelastung der Bauern sei häufig gross und der Druck hoch, meint Karel Ziehli, Sekretär von Uniterre Deutschschweiz, zu Nau.ch. Darunter leide die Konzentration und die Müdigkeit nehme zu – ein grosser Risikofaktor.

Die Präventionsarbeit der BUL in diesem Bereich ist anscheinend nur mässig erfolgreich. Der Mensch habe bei organisatorischen und persönlichen Massnahmen einen grossen Einfluss, so Thiévent. Ein Problem, denn «der Mensch bringt die grösste Fehlerrate mit sich».

Wirkungsvoller seien dagegen technische Vorkehrungen wie Sicherheitseinrichtungen und Schutzabdeckungen.

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