«Habe Trauma»: In Luzerner Hochhaus müssen sämtliche Mieter raus
Bis zum Oktober 2027 müssen alle ihre Koffer gepackt haben – das Luzerner Hochhaus im Matthof-Quartier wird komplett saniert. Und die Mietpreise erhöht.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Luzerner Hochhaus im Matthof-Quartier wird komplett saniert.
- Alle Mieter müssen bis Oktober 2027 ausziehen, bekommen aber Hilfe bei der Wohnungssuche.
- Nach der Sanierung wird es mehr Wohnungen geben, die Mieten werden aber höher ausfallen.
Das 59 Jahre alte Hochhaus im Matthof-Quartier in Luzern wird komplett saniert. Die Folge: bis Oktober 2027 müssen alle Mieter ausziehen. Betroffen sind 70 Wohnungen, ein Restaurant und eine Gewerbefläche.
Für viele Bewohner ein Schock, zumal im Quartier bereits ein weiteres Totalsanierungsprojekt läuft: In zwei Suva-Häusern hatten 111 Mietparteien ebenfalls die Kündigung erhalten.
Einige langjährige Mieter sind enttäuscht, andere nicht überrascht, weil die Wohnungen schon zuvor nur befristet vermietet wurden.
Einen Bewohner trifft der Rauswurf besonders. Er sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Ich habe ein Trauma wegen der Kündigung.»
Seine 3,5-Zimmer-Wohnung für rund 1400 Franken brutto sei in tadellosem Zustand: «Ich verstehe nicht, warum eine Totalsanierung notwendig ist.»
Die Sanierung ist gemäss der Eigentümerin notwendig: Haustechnik, Fassade, Erdbebensicherheit, Aufzüge und Böden entsprechen laut Baugesuch nicht mehr den heutigen Standards. Und das Gebäude sei nicht hindernisfrei.
Kostenpunkt der Sanierung: Rund 31,7 Millionen Franken.
Bisherige Mieter werden nach Sanierung bevorzugt
Bis zum Oktober 2027 müssen alle Mieter ihre Koffer gepackt haben. Sie werden jedoch unterstützt: Hilfe bei der Wohnungssuche, Vorzugsrecht für andere Wohnungen derselben Verwaltung und eine Kündigungsfrist von 14 Tagen.
Wer möchte, kann nach der Sanierung bevorzugt ins Hochhaus zurückkehren, berichtet die Zeitung.
2030 sollen die modernisierten Wohnungen bezugsbereit sein – elf mehr als bisher. Die Mieten werden aber deutlich steigen. Denn sie sollen den gängigen Quartier-Preisen angepasst werden.
Eine 3,5-Zimmer-Wohnung könnte künftig rund 3000 Franken kosten. Also mehr als doppelt so viel wie bisher.











