Graubünden schliesst Rechnungsjahr 2022 mit Rekord ab

Keystone-SDA
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Chur,

Noch nie seit 1966 hat der Kanton Graubünden eine solch gute Jahresrechnung präsentieren können: Mit einem Ertragsüberschuss von 205,6 Millionen Franken wurde das Gesamtergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 71,3 Millionen Franken gesteigert. Der positive Trend dürfte sich aber nicht ewig fortsetzen.

Chur - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gründe für das «Bombenjahr», wie der Bündner Finanzsekretär Urs Brasser am Donnerstag vor den Medien in Chur sagte, seien einerseits die maximale Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 92,4 Millionen Franken, viel höhere Steuereinnahmen, der Wegfall von coronabedingten Belastungen und hohe Budgetunterschreitungen.

Über 160 Millionen Franken wurden trotz des Budgets nicht beansprucht. Die Minderausgaben in der Investitionsrechnung betragen unter anderem wegen Projektverzögerungen rund 82 Millionen Franken.

Andererseits lassen sich die Unterschreitungen auch mit dem Fachkräftemangel erklären. Der Kanton gab 2022 18 Millionen Franken weniger für Personal aus als geplant. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte Brasser, dass es insbesondere im Strassen- und Informatikbereich schwierig sei, geeignetes Personal zu finden. Aber auch die Leiterstelle der kantonalen Finanzverwaltung blieb ein halbes Jahr vakant.

Lösungen für dieses Problem sind in Arbeit. Für Familien und Arbeitskräfte sind in den nächsten Jahren Steuersenkungen geplant. Auch die Kantonsbeiträge für die familienergänzende Kinderbetreuung verdoppeln sich. Wie sich das konkret auf den Arbeitsmarkt auswirkt, wird zur Zeit berechnet.

Für das Jahr 2023 sendete der neue Finanzdirektor Martin Bühler (FDP) bereits positive Signale. Er rechne mit einem Plus von 50 bis 100 Millionen Franken. Der bereits bekannte komplette Wegfall der Gewinnausschüttung der SNB könne vorerst gut verkraftet werden.

Für die Jahre 2024 bis 2026 rechnet Bühler jedoch mit einem «Taucher», wie er an der Medienkonferenz weiter sagte. Dafür sind einerseits höhere Investitionen, aber auch reduzierte Beiträge aus dem nationalen Ressourcenausgleich schuld. Der Aktionsplan «Green Deal» wird ebenfalls zusätzlich kosten. Zusammen mit den geplanten Steuererleichterungen und Beiträgen könne der positive Trend nicht fortgesetzt werden.

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