Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma ist auf der Gläubigerliste aus dem Konkurs von FTX zu finden. Jene kann sich das aber selbst nicht erklären.
Die umfangreiche Gläubigerliste aus dem Konkurs der ehemals zweitgrössten Kryptobörse FTX von Sam Bankman-Fried reicht bis in die Schweiz. Sogar die Finanzmarktaufsicht Finma ist auf der Liste. (Bild des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried)
Die umfangreiche Gläubigerliste aus dem Konkurs der ehemals zweitgrössten Kryptobörse FTX von Sam Bankman-Fried reicht bis in die Schweiz. Sogar die Finanzmarktaufsicht Finma ist auf der Liste. (Bild des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried) - sda - KEYSTONE/AP/Seth Wenig
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gläubigerliste aus dem Konkurs von FTX reicht bis in die Schweiz.
  • Unter anderem ist die Finanzmarktaufsicht Finma darauf zu finden.

Die umfangreiche Gläubigerliste aus dem Konkurs der ehemals zweitgrössten Kryptobörse FTX reicht bis in die Schweiz. Neben einigen hiesigen Kryptounternehmen finden sich darauf auch weitere Schweizer Finanzunternehmen und auch die Finanzmarktaufsicht Finma.

Die Veröffentlichung der 115 Seiten umfassenden Liste durch den FTX-Insolvenzverwalter zeigt die weltweiten Auswirkungen des Zusammenbruchs der Kryptobörse. Neben grossen Kryptounternehmen wie Coinbase oder Binance sind darauf auch weltweit tätige Grossunternehmen und Behörden aus den USA wie auch aus weiteren Teilen der Welt zu finden.

Finma überrascht

Dass auch die Finma auf der Gläubigerliste auftaucht, kann sich die Schweizer Finanzmarktaufsicht selbst allerdings nicht erklären. Sie selbst sei nicht in die Erstellung der Liste involviert gewesen. Das bekräftigte ein Finma-Sprecher am Freitag Angaben der Plattform «Finews» sowie der «Neuen Zürcher Zeitung». «Ausschliessen können wir, dass die Finma selbst Kundin der Gesellschaft war oder auf Plattformen der Gesellschaft gehandelt hat.»

Eine naheliegende Erklärung wäre zwar, dass die FTX oder ihre Tochtergesellschaften etwa wegen Lizenzanträgen unbezahlte Gebühren bei der Schweizer Aufsichtsbehörde offen wären. Der Finma-Sprecher betonte allerdings, dass die Finma keine Rechnungen ausstehend habe, die auf den Namen der Gesellschaft lauteten. Die FTX habe zudem nie eine Bewilligung der Finma gehabt, bekräftigte er.

Weniger überraschend sind auch hiesige Kryptounternehmen wie etwa Bitcoin Suisse oder die Bank Seba auf der Gläubigerliste zu finden. Aufgeführt wird etwa auch die im Bereich Kryptowährungen stark engagierte Bank Maerki Baumann.

FTX im November zusammengebrochen

Aber auch hiesige Finanzkonzerne wie Zurich Insurance oder zwei US-Ableger der Grossbank UBS haben offenbar Ansprüche an die insolvente Kryptobörse. Forderungen an die FTX anmelden können zudem offenbar grosse Rechtsanwaltskanzleien wie Lenz & Stähelin oder Bär&Karrer.

Auch international ist die Liste etwa mit den Technologiekonzernen Apple, Microsoft, Google und Meta prominent besetzt. Aber auch grosse US-Medienunternehmen wie Bloomberg, die «New York Times» oder das Wall Street Journal figurieren auf der Liste.

Die auf den Bahamas domizilierte Kryptobörse FTX war im vergangenen November zusammengebrochen. Das hatte zu einem nachhaltigen Beben an den Kryptomärkten geführt. Der 30-jährige FTX-Gründer Sam Bankman-Fried war im Dezember auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert worden. Die US-Behörden werfen ihm Betrug an Investoren und die Veruntreuung von Kundengelder in Milliardenhöhe vor.

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