Gewitter verwüstet Pfadilager – 200 Kinder flüchten in Notunterkunft
Die heftigen Gewitter vom Sonntagabend sorgten dafür, dass das Kantonallager der Urner Pfadiabteilungen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein heftiges Unwetter traf am Sonntagabend ein Pfadilager in Steinen SZ.
- Rund 200 Lagerteilnehmende – darunter viele Kinder – mussten evakuiert werden.
- Viele Zelte wurden stark beschädigt, weshalb das Lager abgebrochen wurde.
Es war ein dramatischer Abend für rund 200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Urner Kantonallager «Ürner KaLa» bei Steinen SZ. Als am Sonntag gegen 21 Uhr ein massives Gewitter über die Region zog, wurde das Sommerlager arg in Mitleidenschaft gezogen. Darüber berichtete unter anderem der «Bote der Urschweiz».
Die Teilnehmenden – ein Grossteil davon Kinder – mussten an dem Abend das Lager sogar evakuieren. Vor dem Hagel, Sturmböen und sintflutartigem Regen schützten sie sich in einer Notunterkunft. Die Gemeinde Steinen stellte spontan eine Turnhalle und Schulräume zur Verfügung. Verletzt wurde niemand.
Das Lager, das am 14. Juli begonnen hatte und bis zum 26. Juli dauern sollte, wurde daraufhin am Montag vorzeitig beendet. Der Entscheid fiel angesichts der massiven Schäden: Zahlreiche Zelte waren beschädigt oder komplett unbrauchbar, viele persönliche Gegenstände blieben im Chaos der Evakuierung zurück.
«Es war nicht einfach, den Entscheid zu fällen. Es ist doch viel Herzblut in dem ganzen Lager drin», sagt Andreas Wolf, Pfadiname Lupo, vom Kommunikationsteam gegenüber «SRF».
Doch unter den gegebenen Umständen habe man das Lager nicht mehr sinnvoll weiterführen können. Viele Kinder hätten nach dem Gewitter keine trockene Kleidung mehr gehabt. Ausserdem seien viele jüngere Kinder von der abendlichen Evakuierung etwas durch den Wind gewesen.
Reibungslose Evakuierung bei Gewitter dank Sicherheitskonzept
Die Sicherheit der Kinder sei jederzeit gewährleistet gewesen, betonte die Gemeinde Steinen. Der Entscheid, die Notunterkunft aufzusuchen, sei «absolut richtig» gewesen, heisst es.
Laut Annina Reusser, Mediensprecherin der Pfadibewegung Schweiz, sind vorzeitige Abbrüche selten. Bei jährlich rund 1400 Lagern komme das nur in wenigen Fällen vor – meist wegen Unwettern oder Krankheitsausbrüchen.

«Entscheidend ist, ob das Leitungsteam noch genügend Energie und Kapazität hat, das Lager weiterzuführen», so Reusser. Unterstützt würden die Leitenden dabei von einem Krisenteam und einem im Voraus erarbeiteten Sicherheitskonzept.