Gewitter

Gewitter: Deshalb gab es sie im Mittelland bisher kaum

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Zürich,

Bei der Hitze der vergangenen Tage hätten es sich einige gewünscht: ein abkühlendes Gewitter. Diese blieben aber im Mittelland weitgehend aus. Warum?

Gewitter
Trotz der Hitze gab es in den letzten Tagen kaum Gewitter über dem Mittelland. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Hitzewelle gab es im Mittelland kaum Gewitter.
  • Für Gewitter braucht es neben den hohen Temperaturen auch genügend Feuchtigkeit.

In den letzten Tagen hat die Schweiz eine Hitzewelle erlebt. Trotz der hohen Temperaturen blieben Gewitter und Regen im Mittelland weitgehend aus.

«Gewitter sind nicht nur von der Hitze beziehungsweise dem Temperaturgradienten abhängig», erklärt Meteorologe Felix Blumer gegenüber «CH Media».

Obwohl hohe Temperaturen normalerweise Gewitter begünstigen würden, sei dafür auch genügend Feuchtigkeit in der Luft notwendig. Ohne diese Feuchtigkeit gebe es zwar starken Aufwind, aber wenig Kondensation und somit auch keine Gewitter.

Die Rolle des Hochdruckgebiets

Eine Erklärung für das Ausbleiben von Gewittern im Mittelland liegt also in der trockenen Luft nördlich der Alpen. «Wir befanden uns über Tage hinweg im Bereich eines Hochdruckgebietes», sagt Blumer der Zeitung. Dieses habe für trockene Luft in den tieferen Schichten gesorgt und so die Bildung von Gewittern verhindert.

Auch wenn sich das Hochdruckgebiet mittlerweile nach Osteuropa verlagert habe, beeinflusse es immer noch unser Wetter. Die trockene Luft hatte aber auch einen positiven Nebeneffekt: Sie sorgte dafür, dass die Nächte in der vergangenen Woche relativ kühl waren.

Darum gibt es in den Bergen mehr Gewitter

Ein weiterer Grund für die ungleiche Verteilung von Gewittern ist die Tatsache, dass Berge generell mehr Niederschläge und Gewitter anziehen.

Denn: Bei Südhängen sei laut Blumer die Sonneneinstrahlung durch den Einstrahlwinkel der Sonne grösser als auf einer Ebene. Dadurch würden sich diese Hänge stärker erwärmen und die heisse Luft steigt auf, kühlt ab und kondensiert.

Trockenheit im Mittelland

«Es ist tatsächlich an vielen Orten im Mittelland trocken», bestätigt Blumer. Allerdings habe es schon deutlich trockenere Sommer gegeben, wie beispielsweise 1947, 2003 oder auch 2018.

Kommst du mit der Hitze gut zurecht?

Der Juni 2025 sei aber nach dem Rekordjahr 2003 der zweitwärmste überhaupt gewesen. Dadurch sei das Wasser schnell verdunstet und die Auswirkungen des fehlenden Regens noch deutlicher zu spüren gewesen. Zudem habe die Bise in der ersten Monatshälfte für zusätzliche Trockenheit gesorgt.

Kein Regen und viel zu wenig Schmelzwasser: Das führte übrigens auch schon im Frühling dazu, dass der Wasserstand des Bodensees rekordverdächtig niedrig war.

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Kommentare

User #3627 (nicht angemeldet)

Ach so....wenn es also mit der Klimageschichte nicht so recht weitergeht - angesichts des kommenden Temperatursturzes von nächster Woche - dann werden eben fehlende Blitze das Thema. Stöbert man bei den Prognostikern so rum, so können sie es kaum erwarten, die nächste "Mega Hitzewelle" anzukündigen. Hinter dem abziehenden Skandinavientief wird es so ab ca. Samstag nächster Woche wieder wärmer - um die 30 Grad. Doch wird es nun vielleicht was mit der "Mega Hitze" ? Geht es nach den Prognostikern, ist das klare Sache. Doch halt ! Schon mehrfach wurde tagelang davon geschrieben und übrig geblieben sind einige heisse Tag vor dem nächsten Tief. So dürften die Tage zwischen 13.-17. Juli wiederum deutlich über 30 Grad zu liegen kommen. Doch danach....? Während ein Modell ein Kontinentalhoch über Europa sieht mit kurz verstärkenden Hitze vor einem nächsten flachen Gewittertief , sieht ein anderes gar bereits wieder....? genau; ein islandtief eine Lücke finden und diesmal über GB Kurs auf Europa nehmend. Fazit: Nach der nächsten Woche mit Temperatursturz und viel zu kaltem Wetter für die Jahreszeit versucht es das Hoch erneut: Es sind Anzeichen sichtbar, dass es so gegen letztes Julidrittel bereits wiederum ein- bzw. weggedrückt werden könnte. Also das üblich Szenario des Auf und Abs in diesem Sommer ist wahrscheinlich. Genaueres bleibt also abzuwarten.

User #1660 (nicht angemeldet)

Die Gebäudeversicherungen sind bestimmt auch froh darüber. LOL.

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