In Südkorea mussten über 1400 Schweizer Pfadis wegen eines Taifuns ihre Zelte räumen. Jetzt ist statt Lagerfeuer Shopping angesagt, erzählt eine Betroffene.
Pfadi
Das Pfadilager in Südkorea musste schon kurz nach dem Start geräumt werden. - zVg
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das weltgrösste Pfadilager in Südkorea musste wegen einem Taifun geräumt werden.
  • Die 1400 Schweizer Pfadis wurden in Hotels und Wohnheimen untergebracht.
  • Zürcherin Theleia ist eine von ihnen – sie verbringt den Rest des Lagers jetzt in Seoul.

Am Dienstag fand das weltgrösste Pfadilager in Südkorea ein jähes Ende: Wegen eines herannahenden Tropensturms mussten die Zelte geräumt werden. Die Pfadis – darunter auch 1400 Teilnehmende aus der Schweiz – wurden in Hotels und Studentenwohnheimen untergebracht.

Eine von ihnen ist Pfadfinderin Theleia (Pfadiname, 15) aus Zürich. «Es war natürlich schon schade, dass wir die Zelte abbrechen mussten», sagt sie zu Nau.ch. «Alles hatte gerade erst angefangen und war so richtig aufgegleist, als die Meldung über den Taifun kam.»

Vom gefährlichen Sturm erfahren habe sie, als sie gerade auf dem Gelände unterwegs war. «Wir haben von Pfadis aus Deutschland gehört, dass wir jetzt alle wegmüssen. Ich dachte zuerst, das sei ein Witz», erzählt sie.

Pfadis schrien, dass Taifun kommt

Doch dann wird ihr schnell klar, dass die Situation ernst ist. «Ein paar Leute aus unserer Gruppe erzählten uns, sie seien von einigen Pfadis richtig angeschrien worden, dass der Taifun komme.» Kurze Zeit später trommeln die Leiterinnen und Leiter alle zusammen, um die frühzeitige Abreise vom Lagerplatz zu verkünden.

Pfadi
Rund 1400 Pfadis aus der Schweiz sind für das Lager nach Südkorea gereist.
Pfadi
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: Kurz nachdem alles aufgestellt war, mussten die Pfadis die Zelte wieder räumen.
Taifun
Der Grund: Ein herannahender Taifun.
Pfadis
Die Pfadis wurden sechs Stunden mit Bussen nach Seoul gefahren.
Seoul
In der südkoreanischen Hauptstadt müssen sie nun den Rest des Lagers verbringen.

«Es war schon speziell, viele von uns fanden es schade. Aber andererseits hatten wir das Gefühl, dass man zu uns schaut und zusieht, dass wir sicher sind.» Zudem sei es mit über 35 Grad unglaublich heiss gewesen – da waren einige Pfadis wohl sogar froh um ein kühles Zimmer.

Theleia könne nur für ihre Gruppe sprechen. Aber der Abbruch und die zirka sechsstündige Busfahrt nach Seoul seien gut organisiert gewesen. Sie habe immer gewusst, wo sie hinmusste.

«Angst hatte ich keine»

«Angst hatte ich keine. Ich war auch schon mal in Afrika in den Ferien, als ein Taifun kam. Und da kam alles gut, also hatte ich keine Bedenken», so die 15-Jährige.

Inzwischen ist Theleia in einem Studentenwohnheim in der südkoreanischen Hauptstadt angekommen. Das Programm ist dort ein wenig anders, wie sie erzählt: «Wir haben in der Mensa Znacht gegessen und gingen shoppen in der Stadt.»

Ein verfrühter Rückflug sei nicht geplant – erst am kommenden Wochenende reist Theleia wieder nach Hause.

Waren Sie als Kind oder Teenager in der Pfadi?

«Die Schlussfeier soll wie geplant am 11. August mit allen internationalen Teilnehmenden stattfinden, allerdings in Seoul», sagt Barbara Hochuli von der Lagerorganisation Jamboree zu Nau.ch. Bis dahin bleibt den Pfadis statt Natur und Lagerfeuer Shopping und Stadtleben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FerienAngstNaturWitz