Die Corona-Pandemie hat sich auf dem Schweizer Stellenmarkt im zweiten Quartal 2020 zu spüren gegeben.
Gesamtbeschäftigung
Ein Mann liest den Stellenanzeiger (Symbolbild). - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Beschäftigung sank im sekundären Sektor wie auch im tertiären Sektor.
  • Im 2. Quartal war der Wert der Beschäftigungsaussichten so tief wie seit 2009 nicht mehr.
  • Die Aussichten für das nächste Quartal sind nach wie vor eher düster.

Der Schweizer Stellenmarkt hat die Corona-Pandemie im zweiten Quartal 2020 zu spüren bekommen. Die Zahl der Stellen sank innert Jahresfrist um 0,6 Prozent. Zudem sind die Aussichten für das kommende Quartal nach wie vor düster. Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im ersten Quartal dieses Jahres 5,095 Millionen Beschäftigte in der Schweiz.

Saisonbereinigte Abnahme um 1,1 Prozent

Saisonbereinigt belief sich der Wert auf 5,096 Millionen, was gegenüber dem Vorquartal einer Abnahme um 1,1 Prozent entspricht. In Vollzeitäquivalenten belief sich die gesamte Beschäftigung in der Schweiz im ersten Quartal auf insgesamt 3,983 Millionen Stellen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Minus von -0,2 Prozent.

Dabei sank im sekundären Sektor, also in der Industrie und im Baugewerbe, als auch im tertiären Sektor (Dienstleistungen) die Beschäftigung. Sie nahm um 0,4 Prozent (-5'000 Stellen) respektive 0,6 Prozent (-26'000 Stellen) ab.

Regionale Unterschiede

Auch nach Regionen betrachtet ging es im ganzen Land nach unten. Im Jahresvergleich nahm die Beschäftigung in Zürich mit -0,1 Prozent am geringsten ab. Im Kanton Tessin mit -2,9 Prozent am stärksten.

Positive Entwicklungen gab es einzig in den Grossregionen Nordwestschweiz, Ostschweiz und Genferseeregion in der Industrie und im Baugewerbe. Gemäss der Mitteilung betrugen die Zunahmen dort zwischen 0,2 und 2,7 Prozent. Im Dienstleistungssektor zeigte das Barometer einzig in Zürich und in der Zentralschweiz eine positive Entwicklung um je 0,3 Prozent.

In der Beschäftigungsstatistik wurden gemäss BFS Beschäftigungsgrade angegeben, wie sie im Arbeitsvertrag festgelegt sind. Kurzarbeit ist in der Statistik somit nicht berücksichtigt.

Düstere Zukunftsaussichten

Die Aussichten für das nächste Quartal sind nach wie vor eher düster. Gemäss BFS ist der Indikator der Beschäftigungsaussichten gegenüber dem Vorjahr stark gesunken. Ermittelt wird der Indikator aus Angaben der befragten Unternehmen zu den künftigen Stellenentwicklungen. Das Minus beträgt 3,4 Prozent.

Der Indikator ist im Tessin und in einigen Branchen (im sekundären und tertiären Sektor) unter den Wert von 1,00 gefallen. Das weist auf einen weiteren Rückgang der Beschäftigung im nächsten Quartal hin.

Im vergangenen Quartal war der Wert der Beschäftigungsaussichten mit einem Rückgang um 3.7 Prozent bereits so tief gelegen wie seit dem 3. Quartal 2009 nicht mehr.

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