In zwei Bächen und dem Grundwasser von Mitholz BE haben Messungen Spuren des Sprengstoffs TNT zutage gebracht. Wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilte, liegen die gemessenen Konzentrationen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Der Eingang zum alten Munitionsdepot während einer Begehung für Medienschaffende im ehemaligen Munitionslager Mitholz.
Der Eingang zum alten Munitionsdepot während einer Begehung für Medienschaffende im ehemaligen Munitionslager Mitholz. - Keystone
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Die TNT-Spuren im Wasser stellten deshalb keine Gefahr dar, heisst es in der Mitteilung des VBS vom Montag. Experten hätten angenommen, dass aufgrund der grossen Menge an Munitionsrückständen in Mitholz Mikrospuren im Wasser gemessen werden könnten.

Das VBS intensivierte das Grundwassermonitoring, nachdem 2018 festgestellt worden war, dass vom ehemaligen Munitionsdepot der Armee im Berner Kandertal eine grössere Explosionsgefahr ausgeht als zuvor angenommen. Die gemessenen Werte wurden am Montag publiziert.

Das VBS teilte auch mit, dass es hydrologische Versuche mit Markierflüssigkeiten durchführte. In offene Klüfte im zusammengestürzten Teil des Munitionsdepots schütteten Experten diese Flüssigkeit. An sechs Messstellen in der nahen Umgebung des ehemaligen Munitionslagers tauchten danach sehr geringe Spuren der Markierflüssigkeit auf.

Gar keine Rückstände fanden sich im Stägebach, in der Kander und in umliegenden Quellen. Das VBS will weitere Untersuchungen anstellen.

Im Jahr 1947 explodierte ein Teil des ehemaligen Munitionsdepots Mitholz. Neun Personen kamen ums Leben und das Dorf wurde schwer verwüstet. Rund 3500 Tonnen Munition liegen noch in einem Felsen neben dem Dorf. Nun soll die Munition geborgen werden, was eine Evakuierung des ganzen Dorfs Mitholz erfordert.

Bruno Locher vom VBS sagte dazu am Montag in der Sendung «Schweiz aktuell» von Schweizer Radio und Fernsehen SRF, bei der Räumung werde das VBS angesichts der neuen Erkenntnisse möglichst wenig Wasser einsetzen dürfen. Dort, wo der Einsatz von Wasser nötig sei, müsse es aufgefangen werden, so der Chef Raum und Umwelt beim VBS.

Gemäss von «Schweiz aktuell» befragten Experten gibt es keinen Zusammenhang zwischen Sprengstoffspuren im Wasser und dem in letzter Zeit aufgetretenen Fischsterben in der Zucht der Anlage Blausee. Derart geringe Sprengstoffrückstände im Wasser könnten kein plötzlich auftretendes Fischsterben verursachen.

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