Geld für Spysi: Berner Stadträte leisten Abbitte nach Chaos-Sitzung
Die Chaos-Sitzung des Berner Stadtrats vom 15. August beschert der Gassenküche «Spysi» einen unverhofften Geldsegen von rund 2000 Franken.

Die Chaos-Sitzung des Berner Stadtrats vom 15. August beschert der Gassenküche «Spysi» einen unverhofften Geldsegen von rund 2000 Franken. So viel spendeten Parlamentsmitglieder im Nachgang auf die vorzeitig abgebrochene Sitzung.
Der Stadtrat hatte sich am 15. August in einer hitzigen Debatte über Gelder für die Velokampagne in Abstimmungen verheddert. Schliesslich entschied er, die Sitzung abzubrechen.
Stadtratspräsident Philip Kohli (BDP) entschuldigte sich einige Tage später für das Chaos und übernahm dafür «zumindest einen Teil der Verantwortung». Er werde auf sein Sitzungsgeld verzichten und es der «Spysi» spenden.
Andere Stadtratsmitglieder taten es ihm gleich, wie Kohli am Donnerstag im Rat berichtete. Insgesamt kamen so 2000 Franken zusammen. Das Geld stammt von 18 Parlamentsmitgliedern, wie Ratsweibel Joel Leber auf Anfrage sagte.
Auch die Stadtkasse wird ein klein wenig entlastet: Parlamentsmitglieder verzichteten auf insgesamt 560 Franken, wie Kohli weiter berichtete.
Wer auf wieviel verzichtete und wer etwas spendete, verriet Kohli nicht. Er habe Anonymität zugesichert, sagte er zur Begründung. Auf Sitzungsgelder verzichteten laut Leber insgesamt fünf Parlamentsmitglieder.
Der Stadtrat hält am Donnerstagabend in der Regel eine Doppelsitzung ab. Pro Sitzung kriegt ein «normales» Parlamentsmitglied zurzeit 80 Franken. Eine Erhöhung auf 130 Franken steht zur Diskussion.