Geklaute Bilder aus Kunstgalerie Kornfeld landeten in Litauen
In Bern wurden aus der Kunstsammlung Kornfeld zahlreiche Werke gestohlen. In Litauen wurden diese dann verkauft – nun kam es zum Gerichtsfall.

Die Geschichte liest sich wie aus einem Roman des Schweizer Bestsellerautors Martin Suter. Es geht um einen Diebstahl in der Kunstgalerie des verstorbenen Eberhard W. Kornfeld.
Zwei Männer aus dem Baselbiet sind nun wegen Hehlerei verurteilt worden. Sie wollten rund hundert gestohlene Zeichnungen und Radierungen im Wert von 250'000 Franken verkaufen.
Darunter befanden sich Werke von Ernst Ludwig Kirchner und Giovanni Giacometti.

Einbruch in die Galerie
Die Kunstwerke waren im Oktober 2019 dem vor zwei Jahren verstorbenen Kunstsammler Eberhard W. Kornfeld bei einem Einbruch in Bolligen entwendet worden. Kornfeld war zugleich der Patron des gleichnamigen Auktionshauses.
Wer die Einbrecher waren, ist bis heute nicht bekannt. Die Sammlung landete jedenfalls in Litauen.
Ein Jahr nach dem Einbruch reisten die beiden Baselbieter nach Litauen und kauften die Sammlung einem Litauer für nur 7000 Euro ab. Anschliessend lagerten sie die teuren Bilder drei Jahre lang in einem Haus.

Als sie die Werke 2023 über ein Zürcher Auktionshaus verkaufen wollten, flog der Fall auf. Wie so oft in dieser Branche.
Dabei soll es sich um das Auktionshaus Germann handeln, wie diverse Medien berichten. Dieses prüfte die Herkunft und schaltete die Polizei ein.
Zuvor hatten die Männer bereits sechs Stück für 12'400 Franken weiterverkauft.
Das Bezirksgericht Zürich spricht nun beide wegen Hehlerei schuldig. Sie akzeptieren eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten.
Die Bilder konnten beschlagnahmt und zurückgegeben werden.