Am Sonntag fand in Bern die zweite Session des Flüchtlingsparlaments statt. Dabei kritisierten und lobten Geflüchtete den Schutzstatus S.
Flüchtlingsparlament
Am Sonntag fand im Berner Ratshaus das Flüchtlingsparlament statt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag traf sich das Flüchtlingsparlament in Bern zur zweiten Session.
  • Dabei vergaben die Teilnehmenden gleich zwei Preise zum Schutzstatus S ans SEM.
  • Zum einen dankten sie für die schnelle Einführung, zum anderen kritisierten sie einiges.

90 Geflüchtete haben am Sonntag in Bern an der zweiten Flüchtlingssession insgesamt 30 Vorstösse verabschiedet: Sie fordern unter anderem, dass der Schutzstatus S nicht nur für Menschen aus der Ukraine gelten soll.

Viele Geflüchtete aus anderen Ländern, die ähnliche Erfahrungen wie die Menschen aus der Ukraine aufweisen, würden andernfalls stark benachteiligt. Das heisst es in einer Medienmitteilung des Flüchtlingsparlaments.

Wörtlich: «Wir verstehen nicht, wieso die Schweiz nicht alle Schutzbedürftigen und Kriegsgeschädigten gleich behandeln kann.»

Danke und Verbesserungsvorschlag für SEM

Das Flüchtlingsparlament verlieh dem Staatssekretariat für Migration (SEM) in diesem Zusammenhang gleich zwei Preise. Einerseits einen «Danke-Preis» für den unbürokratischen Schutzstatus S, andererseits den «Verbesserungsvorschlag», um dessen Ausweitung zu prüfen.

An der Session nahmen insgesamt 90 Geflüchtete aus 16 Kantonen und 10 Ländern teil. Sie plädierten unter anderem für Zugang zu Bildung und Arbeit sowie für die Einrichtung von Ombudsstellen in allen Kantonen. Ihre Ideen präsentierten sie mehreren Politikerinnen und Politikern.

Flüchtlingsparlament
Mitglieder des Flüchtlingsparlaments stimmen ab. - keystone

Nach der ersten Session vom Juni 2021 tagte das Flüchtlingsparlament am Sonntag nun zum zweiten Mal. Die Menschen in der Schweiz sollen durch die Session auf die Probleme und die Lösungen der Geflüchteten aufmerksam gemacht werden. «Denn viel zu oft wird über Geflüchtete gesprochen – nicht mit ihnen», heisst es in der Mitteilung.

Das nationale Flüchtlingsparlament kündigte am Sonntag ein Pilotprojekt an. Im Aargau soll sich ein kantonales Flüchtlingsparlament treffen.

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