Gedenkfeier für Hans Küng in Luzern begonnen
In Luzern hat am Freitagabend die Gedenkfeier für den im April verstorbenen Theologen Hans Küng begonnen. Rund 400 Personen waren der Einladung der Herbert Haag Stiftung für Freiheit in der Kirche und der Stiftung Weltethos gefolgt, deren Präsident Küng lange war.

Das Wichtigste in Kürze
- Die «heitere Dankesfeier in ökumenischem Geist», wie sie sich Küng gewünscht hatte, begann um 17.30 Uhr.
In der gut besetzten Jesuitenkirche an der Reuss in der Stadt Luzern galt wegen der Coronapandemie eine Maskenpflicht.
Auf eine Eucharistiefeier wurde verzichtet, Erwin Koller, Küngs Nachfolger als Präsident bei der Herbert Haag Stiftung, eröffnete den Gedenkanlass, der vom Schweizer Fernsehen SRF live übertragen wurde.
Auf dem Programm stand neben Würdigungen und Texten aus Küngs Feder auch Orgel-, Chor- und Orchester-Musik, die er mochte, von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart sowie Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Bischöfe Felix Gmür und Gebhard Fürst beteten für den Verstorbenen.
Küng, Querdenker in der katholischen Kirche, Professor und Autor starb am 6. April im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Tübingen (D). Dort, auf dem alten Stadtfriedhof, wurde er zehn Tage später beigesetzt. Der gebürtige Surseer Theologe und Philosoph zählte zu den bekanntesten Kritikern der Amtskirche.
Küngs Thesen zu den Themen Unfehlbarkeit, Kirche und Gott führten 1979 zum Entzug der kirchlichen Lehrbefugnis. Gleichzeitig erlangte er dadurch grosse Popularität. Er wurde für sein Schaffen mit vielen Ehrendoktoraten hauptsächlich von Universitäten in den USA und in Grossbritannien ausgezeichnet.