Der Schritt soll den Beruf attraktiver machen und mehr junge Menschen anziehen, um den Bedarf an entsprechenden Expertinnen und Experten zu decken.
Gebärdensprache
Eine Frau übersetzt den Ostergottesdienst in der leeren Kathedrale in Gebärdensprache, aufgenommen am Sonntag, 12. April 2020, in St. Gallen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Beruf des Gebärdensprachlehrers wird offiziell als reglementierter Beruf anerkannt.
  • Drei Verbände hatten während fünf Jahren auf die Anerkennung hingearbeitet.

Der Bund hat den Beruf der Gebärdensprachlehrpersonen offiziell anerkannt. Der Schritt soll den Beruf attraktiver machen und mehr junge Menschen anziehen, um den Bedarf an entsprechenden Expertinnen und Experten zu decken.

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (Sefri) anerkennt seit Donnerstag den Beruf des Gebärdensprachlehrers offiziell als reglementierten Beruf, wie der Schweizerische Gehörlosenbund am Freitag mitteilte. Zuvor hatten den Angaben zufolge drei Verbände während rund fünf Jahren auf die Anerkennung hingearbeitet.

Gebärdensprachlehrerinnen und -lehrer unterrichten Gebärdensprache als Fremd- oder Zweitsprache, fördern gehörlose Kinder in Integrations- und Sonderschulen und vermitteln die Kultur der Gehörlosen, wie es in der Mitteilung hiess. Weil der Beruf bislang nicht eidgenössisch anerkannt war, hatten Gebärdensprachlehrpersonen im Vergleich zu anderen Sprachexperten unter anderem weniger Möglichkeiten für eine höhere Ausbildung.

In der Schweiz geht der Gehörlosenbund von rund zehntausend vollständig gehörlosen Personen aus. Dies entspricht weniger als 0,1 Prozent der Bevölkerung. Bis zu 600'000 Personen sind leicht bis hochgradig schwerhörig und gelten als hörbehindert. Offizielle Zahlen gibt es nicht.

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