In der Lockerung des Teil-Lockdowns gibt es für die Gastronomie noch keinen Plan. Ein Berner Gastronom mahnt zu Geduld – trotz schwierigen Zeiten.
Coronavirus Gastronomie
Wegen des Coronavirus bleiben Lokale der Gastronomie weiterhin geschlossen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gastronomie wird in den Lockerungs-Plänen des Bundesrats bisher nicht beachtet.
  • Für einen grossen Teil der Branche ist dies nur schwer nachvollziehbar.
  • Ein Berner Beizer versteht den Entscheid des Bundesrats und mahnt zu Geduld.

Die gestrige Medienkonferenz des Bundesrats sorgte in der Gastro-Branche für rote Köpfe. Der Bundesrat präsentierte zwar die dreistufige Lockerung des Teil-Lockdowns - für Restaurants und Bars gibt es bisher aber keine Lösungen.

Erst auf Nachfrage erklärte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, dass noch offen stehe, wann Restaurants und Bars ihre Türen wieder öffnen dürfen. Vielmehr solle die Branche selbst Lösungen vorschlagen.

Ungewisse Zukunft der Gastronomie

Viele Beizer fühlen sich dadurch im Stich gelassen und nehmen eine grosse Ungewissheit wahr. Auch für den Berner Gastronomen Martin Hebeisen, der dreifacher Geschäftsführer ist, bleibt die Zukunft seiner Unternehmen vorerst ungewiss.

Gastronomie Kramer
Martin Hebeisen (rechts) ist zusammen mit Paul Jurt (links) Geschäftsführer des Kramers und Klötzlikellers Bern. - zvg

«Natürlich möchte ich unsere Türen morgen wieder öffnen», sagt er auf Anfrage von Nau.ch. Doch gleichzeitig versteht Hebeisen den Bundesrat. In der aktuellen aussergewöhnlichen Lage habe nun einmal die Gesundheit der Bevölkerung Priorität.

Berner Gastronom mahnt zu Geduld

Hebeisen weiss, dass sich eine frühzeitige Öffnung der Restaurants und Bars langfristig negativ auswirken könnte . «Wenn wir kurz nach Wiedereröffnung erneut schliessen müssen, bedeutet das für uns der Untergang.»

Gastronomie Klötzlikeller Coronavirus
Trotz Coronavirus: Der Klötzlikeller in der Berner Altstadt hat seine Terrasse wieder geöffnet. - zvg

Deshalb bleibt der Geschäftsführer der beiden Stadtberner Lokale Klötzlikeller und Kramer geduldig. «Diese Krise können wir nur gemeinsam überstehen», sagt Hebeisen. Für den Moment bedeute das Abwarten und auf die Entscheidungen der Regierung zu vertrauen.

Einbussen in der Gastronomie akzeptieren

«Es werden weitere Hilfspakete folgen», ist Hebeisen überzeugt. Der Bundesrat werde hoffentlich einsehen, dass die Gastronomie auf zusätzliche Unterstützung angewiesen ist.

Bundesrat Gastronomie
Die Gastronomie wird in den Lockerungs-Plänen des Bundesrats bisher nicht beachtet. - keystone

Doch nicht nur der Bund sei gefordert: «Es muss eine allgemeine Bereitschaft entstehen, gewisse Einbussen hinzunehmen.» Konkret spricht Hebeisen von Ferienkürzungen der Mitarbeiter, Mieterlässe der Vermieter und Gewinneinbussen der Arbeitgeber.

So werde hoffentlich schon bald wieder eine gewisse Normalität in das Leben aller Beteiligten zurückkehren.

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