Gamsenried: Finanzkontrolle warnt vor Sanierungsrisiken

Juli Rutsch
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Oberwallis,

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) warnt vor erheblichen Finanzrisiken bei der Sanierung der ehemaligen Deponie Gamsenried. Sie fordert mehr Kontrolle.

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Die ehemalige Deponie Gamsenried, die grösste Altlast der Schweiz, soll in ein bis zwei Generationen vollständig saniert werden. (Archivbild) - keystone

Die Finanzkontrolle EFK bemängelt das Fehlen eines Gesamtsanierungsprojekts für Gamsenried. Es fehle zudem ein Gesamtüberblick sowie klare Zeitpläne und Kosten.

Verantwortlich für das Sanierungsprojekt ist der Kanton Wallis. Die Lonza, welche die Deponie Jahrzehnte nutzte, soll den Grossteil der Kosten tragen, wie «Radio Sunshine» berichtet.

Gamsenried: Finanzkontrolle sieht deutliche Risiken

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU), das Astra, die SBB, die Matterhorn-Gotthard-Bahn und die Swissgrid sind an der Sanierung beteiligt. Ein konsolidiertes Aufsichtssystem fehle jedoch, kritisiert die EFK.

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Die Finanzkontrolle kritisiert den Umgang beim Bund mit der Sanierung der ehemaligen Deponie Gamsenried im Wallis. (Archivbild) - keystone

«Diese Vorgehensweise verunmöglicht ein koordiniertes und abgestimmtes Handeln von Seiten des Bundes», heisst es laut dem «SRF» im Bericht. Das sei angesichts der Komplexität der Sanierung problematisch.

Die Sanierung soll ein bis zwei Generationen dauern. Die ehemalige Deponie enthält rund drei Millionen Kubikmeter giftiger Abfälle, darunter Quecksilber, Anilin und Benzidin. Das Grundwasser sei erheblich belastet, weshalb eine hydraulische Barriere errichtet wurde.

Reaktionen der Bundesstellen

Das UVEK will das Projekt stärker begleiten, lehnt aber eine Projektorganisation auf Generalsekretariatsstufe ab. Das BAFU sieht derzeit keine grösseren Risiken, die ein Eingreifen als Aufsichtsbehörde rechtfertigten.

Findest du das Sanierungsprojekt zur Mülldeponie Gamsenried fragwürdig?

Eine Regelung zur Kostenübernahme zwischen Kanton, Bund und Verursachern steht noch aus. Der Kanton Wallis koordiniert die Sanierung.

Die Finanzkontrolle appelliert, die finanzielle Beteiligung des Bundes an der Sanierung des Gamsenrieds so gering wie möglich zu halten. Sie mahnt zur Transparenz und Verantwortung, um Umweltrisiken und Imageschäden zu minimieren, wie «Swissinfo» berichtet.

Kommentare

User #1530 (nicht angemeldet)

In meinem Quartier gibt es auch so eine Deponie. " Schutti " keiner weiss was da wirklich alles verbuddelt wurde. Aber die Alten die das noch kennen sterben aus und dann ist das kein Thema mehr. Aus den Augen aus dem Sinn.

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