Gamsenried: Finanzkontrolle warnt vor Sanierungsrisiken
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) warnt vor erheblichen Finanzrisiken bei der Sanierung der ehemaligen Deponie Gamsenried. Sie fordert mehr Kontrolle.

Die Finanzkontrolle EFK bemängelt das Fehlen eines Gesamtsanierungsprojekts für Gamsenried. Es fehle zudem ein Gesamtüberblick sowie klare Zeitpläne und Kosten.
Verantwortlich für das Sanierungsprojekt ist der Kanton Wallis. Die Lonza, welche die Deponie Jahrzehnte nutzte, soll den Grossteil der Kosten tragen, wie «Radio Sunshine» berichtet.
Gamsenried: Finanzkontrolle sieht deutliche Risiken
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU), das Astra, die SBB, die Matterhorn-Gotthard-Bahn und die Swissgrid sind an der Sanierung beteiligt. Ein konsolidiertes Aufsichtssystem fehle jedoch, kritisiert die EFK.

«Diese Vorgehensweise verunmöglicht ein koordiniertes und abgestimmtes Handeln von Seiten des Bundes», heisst es laut dem «SRF» im Bericht. Das sei angesichts der Komplexität der Sanierung problematisch.
Die Sanierung soll ein bis zwei Generationen dauern. Die ehemalige Deponie enthält rund drei Millionen Kubikmeter giftiger Abfälle, darunter Quecksilber, Anilin und Benzidin. Das Grundwasser sei erheblich belastet, weshalb eine hydraulische Barriere errichtet wurde.
Reaktionen der Bundesstellen
Das UVEK will das Projekt stärker begleiten, lehnt aber eine Projektorganisation auf Generalsekretariatsstufe ab. Das BAFU sieht derzeit keine grösseren Risiken, die ein Eingreifen als Aufsichtsbehörde rechtfertigten.
Eine Regelung zur Kostenübernahme zwischen Kanton, Bund und Verursachern steht noch aus. Der Kanton Wallis koordiniert die Sanierung.
Die Finanzkontrolle appelliert, die finanzielle Beteiligung des Bundes an der Sanierung des Gamsenrieds so gering wie möglich zu halten. Sie mahnt zur Transparenz und Verantwortung, um Umweltrisiken und Imageschäden zu minimieren, wie «Swissinfo» berichtet.