Freiheitstrychler sind bei Verschwörern angekommen

Die Freiheitstrychler sorgen seit Herbst 2020 für Furore, indem sie sich gegen Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus auflehnen. Dabei fand die Gruppe bei einigen Corona-Skeptikern Zuspruch, die sich mit den Ansätzen der «Urschweizer» identifizieren konnten.

Wirklich in die Verschwörungstheorien war die Gruppe dabei noch nicht abgedriftet – bis jetzt.

Besagter Clip wurde in einem Telegram-Chat veröffentlicht, ist dort aber mittlerweile nicht mehr aufrufbar. In diesem zerplatzt ein Ballon, auf dem das Symbol des «Great Reset» zu sehen ist. Der «Great Reset» – zu Deutsch «grosser Neustart» – ist eine weltweit verbreitete Verschwörungstheorie über die Schaffung einer neuen Weltordnung.

Gemäss dieser Theorie steckt die globale Wirtschaftselite und wichtige Führer hinter dem Coronavirus. Demnach ist die Pandemie nur ein Vorwand, um im Hintergrund die politische und wirtschaftliche Kontrolle weltweit zu erlangen.

Bei dieser Verschwörungstheorie wurde eine Initiative von WEF-Direktor Klaus Schwab mit dem Namen «Great Reset» uminterpretiert. Schwab hatte damit eigentlich einen Umbruch der weltweiten Gesellschaft bezüglich nachhaltiger Ausrichtung gefordert.

Sozialwissenschaftler Marko Kovic erklärt auf gegenüber «Blick»: «Mit diesem Video outen sich die Freiheitstrychler eindeutig als Verschwörungstheoretiker.» Ein weiteres Symbol dazu sieht Kovic in einem anderen Video-Ausschnitt. In diesem wird das Bundeshaus als eine Marionette dargestellt.

Ob die Verbindung der Freiheitstrychler zu Verschwörungstheorien eine neue Entwicklung ist, vermag Kovic nicht zu sagen. Er meint: «Es ist möglich, dass sie erst kürzlich abgedriftet sind. Aber auch, dass sie schon von Anfang an Verschwörungstheoretiker waren.

Der Sozialwissenschaftler glaubt, dass viele Skeptiker des Coronavirus an der Grenze zu Verschwörungstheorien sind. Dieses Video der Freiheitstrychler zeige, wie nahe Massnahmen-Gegner der Verschwörer-Szene sind.