Das Foto eines Polizisten, der am Samstag bei der Corona-Demo eine Trychel trägt, hat für Wirbel gesorgt. Die Kantonspolizei reagiert aber gelassen.
Tausende Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus forderten bei einer Demonstration in Bern am Samstag mehr Freiheit. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Polizist lässt sich an der Corona-Demo mit einer Trychel fotografieren.
  • Die Kritik im Netz lässt nicht lange auf sich warten.
  • Der Polizist habe damit keineswegs ein politisches Statement abgeben wollen, so die Kapo.

Im Rahmen der Demonstration gegen die Corona-Massnahmen kam es am Samstag zu einer merkwürdigen Szene: Ein Polizist hält ein Joch mit zwei Trycheln auf den Schultern, eine Kollegin fotografiert die Szene.

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Polizist posiert mit Treichel für ein Foto bei der Corona-Demo. - Twitter/megafon_RS_Bern

Rasch landet ein Foto des Vorfalls auf dem Telegram-Chat der Freiheitstrychler mit dem Text: «Polizist sucht Trychlergötti.» Das Bild wurde später in der Gruppe wieder gelöscht. Doch auf Twitter wird es fleissig geteilt und kommentiert, wie etwa von der Zeitung aus der Berner Reitschule «Megafon».

Diese wirft den Beamten eine Parteinahme für die Coronabewegung vor, denn: «Die Trycheln sind seit vielen Monaten untrennbar mit der Coronabewegung verbunden.»

«Polizist war sich allfälligen Signalwirkung nicht bewusst»

Die Kantonspolizei Bern reagiert auf das Bild eher gelassen. «Es hat ein Gespräch mit den Mitarbeitenden stattgefunden», bestätigt Mediensprecherin Isabelle Wüthrich auf Anfrage von Nau.ch.

Die Verkehrsdienst-Mitarbeitenden seien bei der Kundgebung mit den Teilnehmenden ins Gespräch gekommen. Beim Dialog habe der Polizist nach dem Gewicht der Trychel gefragt. «So hat sich die Situation auf dem Bild ergeben.»

Wie beurteilen Sie das Verhalten des Polizisten?

«Die Mitarbeitenden waren sich einer allfälligen Signalwirkung nicht bewusst. Auf keinen Fall wollten sie damit ein politisches Statement abgeben», stellt Wüthrich klar.

Weitere Konsequenzen als das Gespräch müssen die Polizisten nicht fürchten. Der Dialog mit Demonstranten gehöre zur Polizeiarbeit dazu. Und was die Beamten getan haben, sei nicht per se verboten, so Wüthrich.

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