Freiburg will Bekämpfung von häuslicher Gewalt gesetzlich verankern
Der Kanton Freiburg will entschlossener gegen häusliche Gewalt vorgehen. Am Montag präsentierte die Regierung ein neues Handlungskonzept mit 37 Massnahmen.

Der Kanton Freiburg will verstärkt gegen häusliche Gewalt vorgehen. Die Kantonsregierung hat am Montag ihr neues Handlungskonzept «Gewalt in Paarbeziehungen und ihre Auswirkungen auf die Familie» mit 37 Massnahmen vorgestellt, wovon sie zwei als dringlich eingestuft hat.
So will der Kanton ein Gesetz zur Bekämpfung von Gewalt in Paarbeziehungen schaffen, wie aus dem Handlungsbericht hervorgeht. Damit sollen die bestehenden Leistungen neu organisiert, Lücken geschlossen und neue Massnahmen eingeführt werden. Ebenfalls als dringlich eingestuft hat er die Absicht, am Kantonsspital eine Zweigstelle für Gewaltmedizin aufzubauen.
Neun weitere Massnahmen gelten als prioritär, für fünf davon will der Staatsrat zusätzliche Mittel in der Höhe von insgesamt 4,3 Millionen Franken bereitstellen. Neben den erwähnten, dringlichen Vorgaben sind dies eine 24-Stunden-Hotline für Gewaltopfer, eine finanzielle Absicherung der Anlaufstellen und eine Bereitstellung von Folgeunterkünften für die Opfer.
Zunahme an Fällen
Der Handlungsbericht baut auf einem ersten, 2018 verabschiedeten Konzept auf. Seither sind auf nationaler sowie kantonaler Ebene Gesetzesänderungen in Kraft getreten, die der neue Handlungsbericht aufgreift.
Im Kanton Freiburg wie auch in der restlichen Schweiz haben die Fälle von häuslicher Gewalt in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2024 wurden in Freiburg laut Bericht 666 Fälle bearbeitet, was einer Zunahme von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl Übernachtungen im Frauenhaus um ein Drittel angestiegen.
Gewalt betrifft alle Schichten
Gewalt in Paarbeziehungen betreffe ausnahmslos alle sozialen Schichten und Milieus. Deshalb brauche es eine «umfassende und staatliche Antwort», hiess es im Bericht.