Studie

Frauen warten in Notaufnahme laut Studie länger als Männer

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Bern,

Eine gross angelegte Untersuchung aus den USA zeigt, dass es bei den Wartezeiten in Notaufnahmen von Spitälern geschlechterspezifische Unterschiede gibt.

Notfall
Ein Bild aus dem Notfallzentrum des Berner Inselspitals: Zurzeit sind viele Spitäler am Anschlag. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen müssen in der Notaufnahme durchschnittlich zwölf Minuten länger warten als Männer.
  • Das geht aus einer Untersuchung aus Amerika hervor.
  • Bei der Studie wurden Daten von rund 28'000 Patienten in US-Spitälern erhoben.

Frauen und Männer werden in Gesundheitseinrichtungen ungleich behandelt. Das zeigt eine Studie aus den USA, welche im Fachmagazin «Jama Surgery» publiziert wurde. Die Daten beziehen sich dabei auf die Wartezeit bei diagnostischen und therapeutischen Massnahmen.

Zwölf Minuten mehr Wartezeit für Frauen

Demnach müssen Patientinnen in der Notfallaufnahme durchschnittlich zwölf Minuten länger auf eine Behandlung warten als Patienten. Die Durchschnittszeiten betragen 2 Stunden und 52 Minuten (Männer) sowie 3 Stunden und 4 Minuten (Frauen).

Notfall
In den USA gibt es auf Notfallstationen geschlechterspezifische Unterschiede bezüglich der Wartezeiten. - keystone

Für die Ergebnisse haben die Wissenschaftler Daten von Erwachsenen in Amerika untersucht, die wegen schwerer Verletzungen in Notaufnahmen behandelt wurden. Dazu gehören etwa Knochenbrüche oder Kopfverletzungen.

Insgesamt wurden die Werte von über 28'000 Personen analysiert. Knapp 30 Prozent von ihnen waren Frauen. Bemerkenswert: Laut den Daten wurden die Verletzungen der Teilnehmerinnen im Allgemeinen als schwerer eingestuft.

Unterschiede auch bei Triage

Aus der Studie geht ausserdem hervor, dass die geschlechterspezifischen Unterschiede auch bei der Triage bestehen. So werden Frauen durchschnittlich drei Minuten später selektiert als Männer.

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Sanitäter bringen eine neue Patientin ins Notfallzentrum des Inselspitals Bern (Symbolbild). - keystone

Den Gründen für die Differenzen zwischen weiblichen und männlichen Patienten will ein Forschungsteam der Northwestern Universität in Chicago nun nachgehen.

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