Lohn, Zeit, Respekt. Das forderten die Frauen der Schweiz am Freitag. Der dezentral organisierte Frauenstreik mobilisierte Hunderttausende UnterstützerInnen.
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Klare Ansage der Teilnehmenden am Frauenstreik in St. Gallen. - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweite Frauenstreik ist Geschichte.
  • Organisatoren und Gewerkschaften gehen von mehreren hundertausenden Beteiligten aus.

Der dezentral organisierte zweite Frauenstreik in der Schweiz vermochte landesweit stark zu mobilisieren. Die Organisatorinnen gehen von Hunderttausenden von Frauen aus, die für mehr Lohn, Zeit und Respekt auf die Strasse gingen.

Der Schweizerische Gewerkschaftsverbund (SGB) bestätigt diese Zahlen. Auch sie gehen schweizweit von über 500'000 TeilnehmerInnen aus. Allein bei den Aktionen bis zum Mittag hätten gegen 100'000 Personen auf der Strasse und in den Betrieben teilgenommen.

In praktisch allen Städten sowie vielen grösseren Gemeinden fanden Aktionen und Kundgebungen statt. In Basel brach der Verkehr in der Innenstadt gemäss dem Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am späten Nachmittag zusammen. Bis zu sechs Trams der 1er-Linie warteten auf dem Birsigviadukt in Richtung Bahnhof hintereinander.

In der Westschweiz wurden Dutzende Schulen und Kindertagesstätten bestreikt. Kristallisationspunkt des Kampftages war jedoch der Berner Bundesplatz. Dort verschafften sich um 11 Uhr tausende Frauen mit Pfannendeckeln, Hörnern, Trillerpfeifen, Rasseln und Rätschen Gehör. Bis Mittag beteiligten sich allein in Bern insgesamt rund 10'000 Frauen und Männer am Streik, wie die Veranstalterinnen mitteilten.

Der 14. Juni ist ein Schlüsseldatum für die Gleichstellung von Mann und Frau in der Schweiz. 1981 hiess das Volk den entsprechenden Verfassungsartikel gut. 1991, zehn Jahre später, legten eine halbe Million Frauen in der Schweiz die Arbeit nieder, angeführt von den Gewerkschaften.

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