Am Freitag rollte eine violette Welle mit mehr als einer halben Million Menschen über die Schweiz. Ein absoluter Rekord «seit dem Generalstreik 1918».
Stimmen von Streikenden beim Frauenstreik in Zürich. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Freitag fand in der Schweiz der zweite Frauenstreik statt.
  • Aber nicht nur in der Schweiz fand das Thema grossen Anklang.
  • Besonders Amerika scheint begeistert von den #swisswomen zu sein.

Es ist die «grösste politische Aktion seit dem Generalstreik 1918» – so ordnete der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB den zweiten Frauenstreik in der Schweizer Geschichte ein. Mehr als 500'000 Menschen sind mit Aktionen auf der Strasse oder in Betrieben für mehr Gleichstellung zwischen Mann und Frau eingestanden. Das übertrifft laut der SGB alle Erwartungen.

Das Datum 14. Juni geht auf 1981 zurück, als das Schweizer Volk der Gleichstellung von Mann und Frau in der Verfassung zustimmte. Zehn Jahre später fand am 14. Juni der erste Frauenstreik statt.

Frauenstreik wird zum internationalen Thema

Auch eine Delegation aus den USA hat sich am Freitag mit der Gewerkschaft Unia getroffen, wie es in einer Mitteilung der Kampagne «Fight for 15 $» heisst. Dabei seien untereinander Berichte ausgetauscht worden, welche unter anderem sexuelle Ausbeutung oder lüsterne Anmerkungen dokumentierten.

Doch nicht nur die Delegation fand Interessen an dem Frauenstreik. Diverse ausländische Medien sind begeistert: Das ORF war mit einem Kamerateam in Zürich vor Ort. BBC interviewte auf dem Berner Bundesplatz unter anderem SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen.

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SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen bei der BBC zum Schweizer Frauenstreik. - Screenshot BBC.com

Auch in den USA fand das Thema Anklang. Die New York Times – eine einflussreiche und überregionale Tageszeitung aus New York – bringt die Gründe für den Streik ihren Lesern näher.

Auch NPR schrieb über die Gründe für den Frauenstreik in der Schweiz. NPR ist eine öffentliche, lose organisierte Zusammenarbeit von Hörfunksendern in den USA. Sie hatte eine Livereporterin vor Ort, welche den Frauenstreik genauestens dokumentierte.

ABC News, Geschäftsbereich Nachrichten des US-amerikanischen Fernsehsenders American Broadcasting Company, spricht in ihrem Artikel von verbrannten BH's als Symbol gegen Sexismus.

Auch Billie Jean King, eine ehemalige US-amerikanische Tennisspielerin, äusserte sich auf Twitter zu dem Frauenstreik. Sie denke an alle, welche am heutigen Tag streiken.

Parisa Tabriz – eine US-amerikanische Expertin für Computersicherheit – erinnert sich an ihre Tage in der Schweiz zurück. Sie arbeitet für Google als Director of Engineering.

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