Forschende beobachten Einfluss von Stress auf Krebszellen
Zürcher Forschende zeigten, dass Krebszellen unter Stress an Vielfalt gewinnen, was die Entstehung von Therapieresistenzen begünstigen kann.

Das Wichtigste in Kürze
- Zürcher Forschende beobachteten Krebszellen live am Mikroskop.
- Sie entdeckten, dass Krebszellen auf Stress mit mehr Diversität reagieren.
- Dadurch könnten Resistenzen gegenüber Therapien zunehmen.
Mit einer neuen Methode haben Zürcher Forschende die Entwicklung von Krebszellen live am Mikroskop beobachtet. Dabei konnten sie sehen, dass Krebszellen auf Stress mit mehr Diversität reagieren. Das kann Resistenzen gegen Therapien erhöhen.
Wirkstoffe, die die DNA-Verdoppelung stören, oder Strahlung, die DNA-Schäden verursacht, wirken sich über mehrere Zellgenerationen aus. Laut der Universität Zürich entstehen dadurch immer unterschiedlichere Tochterzellen. Das erhöht die genetische Komplexität des Tumors.
Diese Diversität ist zweischneidig: Einerseits helfe sie bei der Entwicklung und Anpassung an Stress. Andererseits könne sie die Wirksamkeit von Therapien verringern.
Studie zeigt neue Einblicke in genetische Stabilität über Zellgenerationen
Die Studie in der Fachzeitschrift «Nature» zeigt laut der Universität erstmals detailliert, wie verschiedene Mechanismen die genetische Stabilität beeinflussen. Sie erhöhen dabei auch die Unterschiede zwischen einzelnen Zellen.
Die Zellbeobachtung erlaubte den Forschenden auch direkte Einblicke, wie in Zellen mehrere Kopien des Genoms, sogenannte Polyploidie, entstehen.
Diese erhöhen die genetische Komplexität, wodurch sich die Zellen schneller anpassen und Resistenzmechanismen gegen Medikamente entwickeln können.
«Wir verstehen nun besser, wie Zellen mit mehrfachen Kopien ihres Genoms entstehen. Unsere Erkenntnisse könnten helfen, die Entstehung von Polyploidie gezielt zu beeinflussen. So liessen sich Therapien besser anpassen», sagte Co-Erstautor Andreas Panagopoulos.