Gericht

Fondue-Rechaud löste Brand im Restaurant Glacier 3000 aus

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Lausanne,

Ein Fondue-Rechaud hat vor rund drei Jahren einen Brand in einem Schweizer Restaurant verursacht. Die Leiterin steht nun vor Gericht.

Glacier 3000
Das Feuer war in der Nacht vom 18. auf den 19. September 2022 im Panorama-Restaurant ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand im Gebäude. - keystone

Ein Fondue-Rechaud hat vor rund drei Jahren den Brand im Glacier-Restaurant 3000 in Les Diablerets VD verursacht. Die damalige Leiterin des Restaurants muss sich vor Gericht wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten.

Für die 40-Jährige gilt die Unschuldsvermutung. Sie wird am 10. und 11. November vom Bezirksgericht l'Est vaudois in Vevey vorgeladen. In der Anklageschrift, die am Dienstag von den Westschweizer Zeitungen «24 heures» und «Le Temps» veröffentlicht wurde, werden die Ursachen des Brandes genannt.

Die Untersuchungen kamen demnach zu dem Schluss, dass das Stapeln eines noch brennenden Fonduerechauds den Brand verursacht hat.

Der Plastikbehälter, der sich auf dem nicht gelöschten Rechaud befunden habe, soll sich entzündet haben. Das Feuer habe sich danach ausgebreitet, schreibt die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift.

Gebrauchsanweisung ignoriert?

Die Gebrauchsanweisung der Rechauds habe eine illustrierte Warnung enthalten, diese niemals zu stapeln. Zudem habe es den Vermerk «Achtung, Brandgefahr wegen Kunststoffbehälter» gegeben.

Der Mitarbeiter, der das Rechaud weggeräumt hatte, muss sich nicht vor der Justiz verantworten. Er sei über den Umgang mit diesen Geräten «weder informiert noch geschult» gewesen. Die Staatsanwaltschaft erhebt hingegen Anklage gegen die Restaurantleiterin. Sie war für das operative Management und das Personal des Restaurants zuständig.

Sie habe sich nicht um den Verbleib der neuen Geräte gekümmert, die einige Wochen zuvor geliefert worden waren. So habe sie weder die Gebrauchsanweisung für die neuen Rechauds zur Kenntnis genommen, noch die Mitarbeitenden instruiert.

Fahrlässige Brandstiftung?

Der zuständige Staatsanwalt ist der Ansicht, dass sie ihre Sorgfaltspflichten bei der Überwachung, Anweisung oder dem Delegieren der ihr obliegenden Aufgaben missachtet hat.

Er folgert, dass sie sich somit der fahrlässigen Brandstiftung schuldig gemacht haben könnte. Das Feuer war in der Nacht vom 18. auf den 19. September 2022 im Panorama-Restaurant ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand im Gebäude.

Die Seilbahn blieb intakt und der Wintersportbetrieb konnte rund sieben Wochen nach dem Brandausbruch mit einem reduzierten gastronomischen Angebot wieder aufgenommen werden.

Im November 2024 wurde ein neues Restaurant eröffnet, das vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfen wurde. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau beliefen sich auf 30 Millionen Franken.

Kommentare

User #2146 (nicht angemeldet)

Das Gebäude war neu ,gabs da keine Feuermelder Brandschutztüren Feuerpolizeiliche Vorschriften ,warum kam die Feuerwehr so spät erinnert ein bisschen an den Untergang der Titanic,

Weiterlesen

glacier 3000
9 Interaktionen
Nach Brand

MEHR IN NEWS

Netflix
«Kein Mehrwert»
Immobilienmarkt Wohnungen
Drittes Quartal

MEHR GERICHT

ETH Zürich Pro Palästina
2 Interaktionen
ETH besetzt
nord stream
7 Interaktionen
Prozess
Akten Gericht
3 Interaktionen
Strafverfahren
Schwimmbad
In Bieler Hallenbad

MEHR AUS LAUSANNE

Mireille Mathieu die schweiz
10 Interaktionen
Jubiläumstour
Félix Vallotton
«Vallotton Forever»
Eine Person unterzeichnet einen Brief.
4 Interaktionen
Entlassung
Michelin
2 Interaktionen
Michelin Awards 2025