Familie Blocher büsst bei 300 Reichste zwei Plätze ein
Das Wichtigste in Kürze
- Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» veröffentlicht jedes Jahr die Liste der 300 Reichsten.
- Die Blocher-Familie ist dieses Jahr von Platz fünf auf Platz sieben gerutscht.
- Allgemein war es ein Rekordjahr für die Superreichen: 16 Prozent mehr Vermögenswachstum.
Vergangenes Jahr war das Vermögenswachstum der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer so karg wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ein Jahr später sieht es ganz anders aus: Das Wachstum besteht aus rekordhohen 115 Milliarden Franken.
Das Gesamtvermögen steigt somit auf 821,8 Milliarden – ebenfalls ein Rekord. Alleine in den Top Ten berechnet die «Bilanz», welche die Liste Jahr für Jahr herausgibt, ein Plus von 19 Prozent. Die Corona-Krise ist also in der Welt der Superreichen nicht mehr spürbar.
SVP-Millionäre und -Milliardäre weiterhin dabei
Nur die Familie Blocher muss einen kleinen Rückschlag einstecken und rutscht von Rang fünf auf Rang sieben ab. Ihr Gewinnzuwachs bleibt aber, wie letztes Jahr, auf vier Milliarden. Auf der 2020-Liste waren sie die grossen Gewinner des Corona-Jahrs. Insgesamt besitzt die Familie mit der EMS-Chemie, dem Läckerli-Huus und anderen Vermögensgegenständen rund 19,5 Milliarden.
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (GR) und ihre Schwestern Rahel und Miriam kontrollieren rund 70 Prozent der EMS. Ihr Vermögen ist dank des Chemieunternehmens um zwei Milliarden gewachsen. Bruder Markus hat zwar immer noch einige Milliarden weniger auf dem Konto, machte aber den grössere Gewinnsprung als seine Schwestern. Um 200 Prozent wuchs das Aktienpaket des dreifachen Milliardärs.
Weiter unten auf der Liste ist ein anderer SVP-Nationalrat zu finden: Banker Thomas Matter. Der Zürcher verfügt immer noch über dasselbe Vermögen wie vor einem Jahr, 150 bis 200 Millionen Franken. Reicher als Matter ist ein weiterer Polit-Akteur, der Verfasser der Justiz-Initiative. Adrian Gasser besitzt laut «Bilanz» zwischen 300 und 350 Millionen.
Ikea, Roche und ein Logistik-Überflieger
Auf Platz eins der Liste befinden sich nach wie vor die IKEA-Erben Jonas, Peter und Mathias Kamprad. Gemeinsam sind sie im Besitz von rund 56 Milliarden Franken. Verdanken können sie dies dem Online-Handel. Platz zwei besetzen die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé mit rund 35 Milliarden, welche den Pharma-Riesen Roche kontrollieren.
Auf dem dritten Platz folgt Klaus-Michael Kühne, der sein Vermögen auf 29,5 Milliarden mehr als verdoppeln konnte. Er ist unter anderem Besitzer des Logistikunternehmens Kühne+Nagel und stösst mit seinem Rekordgewinn neu in die Top Ten vor. Er verdrängt Chanel-Besitzer Gérard Wertheimer mit ebenfalls 29,5 Milliarden knapp auf den vierten Rang.