Auf Instagram wird Brian mit Herzchen überhäuft, eine Userin schwärmt gar, er sei «hübsch geworden». Ein Experte hofft, er könne mit der Aufmerksamkeit umgehen.
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Brian Keller ist «in gewisser Weise ein Star», sagt ein Experte. Damit dürfte auch einiges an weiblicher Aufmerksamkeit auf den Ex-Häftling einprasseln. - Instagram/@brian_nr1

Das Wichtigste in Kürze

  • Brian hat auf Instagram Tausende Followerinnen und Follower.
  • Dort wird er auch mit Herzchen und weiblichem Interesse überhäuft.
  • Kriminologe Dirk Baier warnt vor der Aufmerksamkeit.
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Nach seiner überraschenden Freilassung wird Brian Keller von Aufmerksamkeit überhäuft: Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten haben ihn am Freitag empfangen, als er freikam. Seither ziert sein Gesicht die Titelseiten jeder Zeitung.

Doch der Wirbel um seine Person geht darüber hinaus: Brian erhält auch einiges an weiblicher Aufmerksamkeit. «Er ist sehr hübsch geworden», schreibt etwa eine Nau.ch-Leserin über den Ex-Häftling.

Und auf seinem persönlichen Instagram-Account regnet es Herzchen und Unterstützungsbekundungen von jungen Damen. «Willkommen in der Freiheit», schreibt eine Nutzerin – und dazu ein Kuss-Smiley. Dann fragt sie: «Was hast du geplant?»

Brian ist «in gewisser Weise ein Star»

Wie die Direktnachrichten des wohl berühmtesten Straftäters der Schweiz aussehen, darüber lässt sich nur spekulieren. Eine Anfrage von Nau.ch lässt Brian unbeantwortet.

Doch Kriminologe Dirk Baier sagt: «Viele kennen ihn aus den Medien, möchten ihn vielleicht auch gern einmal kennenlernen. Ich hoffe, dass Brian hierauf vorbereitet ist, weil solch eine Aufmerksamkeit nicht nur positive Wirkung haben kann.»

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Brian wurde Ende 2023 aus dem Gefängnis entlassen. Draussen wurde er von zahlreichen Journalistinnen und Journalisten empfangen.
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Auch romantische Aufmerksamkeit erhält der Ex-Häftling nun.
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Ein Experte warnt Brian jedoch: «Es gibt Frauen, die Aufmerksamkeit suchen und sich dafür mit Männern einlassen, die bekannt sind oder in den Medien stehen.»
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Brian geniesse die Aufmerksamkeit: Er ist «in gewisser Weise ein Star», so der Kriminologe Dirk Baier.
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«Viele kennen ihn aus den Medien, möchten ihn vielleicht auch gern einmal kennenlernen.» Baier hoffe, dass er darauf vorbereitet sei.

Durch seine grosse Medienpräsenz könnten sich die einen oder anderen auch romantisch für Brian interessieren. Baier warnt Brian jedoch: «Es gibt Frauen, die Aufmerksamkeit suchen und sich dafür mit Männern einlassen, die bekannt sind oder in den Medien stehen.»

Er beobachte, dass der Ex-Häftling die mediale Aufmerksamkeit geniesse – «er ist in gewisser Weise ein Star». Schon vor seiner Freilassung postete er immer wieder auf Instagram.

In den vergangenen Tagen gab es dort regelmässige Updates. Brian zeigte sich beim Spaghetti-Essen, beim Coiffeur oder beim Rappen: «Hab immer noch Traum, von Villa und tausend Frauen.»

Frauen haben bei Häftlingen «Helferkomplex»

Einige Frauen könnten sich auch für ihn interessieren, gerade weil er im Gefängnis war, so Baier: «Das Phänomen, dass sich Frauen für Straftäter interessieren, gibt es tatsächlich», sagt er zu Nau.ch.

«Dieses Interesse resultiert unter anderem aus einem Helferkomplex: Die Frauen gehen davon aus, dass sie dem Straftäter helfen könnten, ihn besser machen, resozialisieren könnten.»

Eine Liebelei mit einem Ex-Häftling ...

Das bekannteste Schweizer Beispiel einer Knast-Liebesgeschichte: der Fall von Ex-Gefängniswärterin Angela Magdici und dem verurteilten Vergewaltiger Hassan Kiko. Die damalige Wärterin verliebte sich in den Häftling und flüchtete 2016 mit ihm aus dem Knast. Fünf Wochen versteckten sich die Verliebten in einer Wohnung in Italien, ehe sie von Polizisten geschnappt wurden.

Hassan wurde daraufhin zurück in den Knast gebracht und erhielt sechs zusätzliche Monate. Und auch Angela wurde wegen der Flucht zu 15 Monaten bedingt verurteilt. Ein Jahr nach dem Ausbruch gaben sich die beiden hinter Gittern das Jawort. Heute leben sie zusammen im Kanton Aargau.

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