Bereits während seiner Zeit im Gefängnis postete Brian Fotos und Videos auf Social Media – nun geht es draussen weiter. Hat er das Zeug zum Influencer?
Brian K. rappt am Wochenende auf Instagram über «Fäuste und Waffen» - und versetzt seine Follower damit in Sorge. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Brian auf freiem Fuss ist, postet er regelmässig auf Instagram und Tiktok.
  • Auch seine Follower-Zahl ist seither stark gestiegen.
  • Social-Media-Agenturen erklären, ob er das Zeug zum Influencer hat.
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Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis postet Brian auf Instagram und Tiktok fleissig Fotos und Videos. So zeigt er sich etwa gestern Abend bei einem Box-Training. Am Samstagabend rappt er in die Kamera und droht mit «Fäusten und Waffen». Und schon am Tag seiner Freilassung zeigt er seine erste Mahlzeit in Freiheit und seinen neuen Haarschnitt.

In den vergangenen zwei Tagen gewann der 28-Jährige über 1000 neue Followerinnen und Follower dazu. Auf Instagram folgen ihm mittlerweile 8900 Menschen. Wird Brian jetzt Influencer?

Brian will Profiboxer werden. - Instagram / brian_nr1

«Grundsätzlich kann man sagen, dass bei einer Person, über welche die Medien aktuell so intensiv berichten, ein Wachstum auf Instagram nicht sehr überraschend kommt», erklärt Livia Leuenberger, Co-CEO der Social-Media-Agentur «Future Media GmbH».

«Auf irgendeine Art und Weise Mehrwert schaffen»

Denn durch die rege Berichterstattung steigt die Neugierde. «Schon alleine die Tatsache, dass die Medien am Geschehen interessiert sind, weckt das Interesse bei der Leserschaft, ‹echte› Einblicke in den Alltag von Brian zu bekommen. Und seine Perspektive besser zu verstehen», so Leuenberger.

Die Hauptfrage, die sich stelle, sei: Schafft es Brian, diese Aufmerksamkeit so zu nutzen, dass sich die Menschen auch langfristig für ihn interessieren? «Dies gelingt nur, wenn er in irgendeiner Art und Weise Mehrwert schafft», erklärt die Social-Media-Spezialistin.

Brian im Gespräch mit dem «Föteli»-Typ. - TikTok /@crossfit_info

Die Themen, für die er sich bekannt machen könnte, seien vielfältig. «Die Kunst besteht darin, diese so zu verpacken, dass sie auch langfristig interessieren. Und nicht nur jetzt mit der medialen Aufmerksamkeit von Relevanz für den Zuschauenden sind», sagt Leuenberger.

Sie glaubt daran, dass Brian als Influencer durchstarten könnte: «Wenn es Brian gelingen sollte, eine Nische für sich zu finden, dort eine Community aufzubauen und daraus ein positives Image aufzubauen, ist es aus unserer Sicht nicht ausgeschlossen, dass er zukünftig auch Angebote für Kooperationen erhalten könnte.»

Entscheidend sei, ob die entsprechende Marke in Brian eine Person sehe, die das Unternehmen repräsentiert; also ob Werte und so weiter übereinstimmen.

«Kein Brand der Welt»

Anders sieht das Fabian Plüss, CCO der Social-Media-Agentur «Kingfluencers». Er gibt Brian keine Erfolgschancen als Influencer. Grund: «Kein Brand auf der Welt würde sich diesem Reputationsrisiko aussetzen», sagt er.

Ein problematisches Image wie dasjenige von Brian würde niemals für Werbezwecke gebucht. «Auch wir als seriöse und pflichtbewusste Agentur und Plattform würden unseren Kunden schwer davon abraten, mit solchen Leuten zu arbeiten», betont Plüss.

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Plüss glaubt zwar auch, dass Brian mit seinem «Gangster Image» auf Social Media eine Community aufbauen könnte. Doch Geld werde er damit nicht machen können. «Dies in der Werbewelt zu kommerzialisieren, wird ihm nicht gelingen.»

Es sei zwar schön, dass Brian eine Karriere als Boxer oder Musiker anstreben wolle. Damit könne er vielleicht Geld verdienen. «Aber Werbedeals werden auch dort aus den genannten Gründen schwierig», ist sich Plüss sicher.

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