Ex-Direktor von «artgenève» unter Betrugsverdacht
Der ehemalige Direktor der renommierten Kunstmesse «artgenève» steht im Zentrum eines Finanzskandals. Die Vorwürfe sind schwer.

Der ehemalige Direktor der Kunstmesse «artgenève» wird des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung und der Urkundenfälschung verdächtigt. Die Messeveranstalterin Palexpo hat Strafanzeige eingereicht. Das Verfahren ist noch im Gang.
Der Generaldirektor der Palexpo, Claude Membrez, bestätigte am Freitag auf Anfrage entsprechende Recherchen der Zeitungen «Le Courrier» und «Bilan». Der ehemalige Direktor der «artgenève», einer internationalen Messe für zeitgenössische Kunst, wurde im letzten Sommer entlassen. Er hatte die ersten elf Ausgaben der Messe geleitet. Für ihn gelte die Unschuldsvermutung, betonte Membrez.
Die Unregelmässigkeiten seien bei der Kontrolle der Finanzen festgestellt worden. Der Mann wird verdächtigt, mit Geldern einer Stiftung, die für den Kauf von Werken für die Messe bestimmt waren, Werke zu seinem eigenen Vorteil oder dem von Dritten erworben zu haben.
Kein finanzieller Schaden für Palexpo und Stiftung?
Die Höhe des Schadens wird auf rund eine Million Franken geschätzt. Der Anwalt des Beschuldigten erklärte gegenüber «Le Courrier», sein Mandant habe die Dinge auf seine Weise gehandhabt, teilweise auch ausserhalb des von seinem Arbeitgeber vorgegebenen Rahmens. Dafür habe er sich entschuldigt.
Palexpo und die Stiftung für visuelle Kunst hätten jedoch keinen finanziellen Schaden erlitten und sein Mandant habe sich nicht bereichert. Die strittigen Werke befänden sich alle im Besitz der Stiftung für visuelle Kunst.
Die 12. Ausgabe von «artgenève» findet vom 25. bis 28. Januar in den Messehallen der Palexpo statt. Die Veranstaltung steht neu unter der Leitung von Charlotte Diwan.