EU

EU will «Vegi-Fleisch» verbieten: So reagieren Schweizer Firmen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Die EU plant strengere Regeln für Fleischersatzprodukte. Schweizer Unternehmen sehen jedoch keinen Handlungsbedarf.

veganer burger
Das EU-Parlament will laut einer Abstimmung vom Mittwoch Bezeichnungen wie «Veggie-Burger» oder «Soja-Schnitzel» verbieten lassen. (Symbolbild) - keystone

In der EU könnte die Benennung von Fleischersatzprodukten bald strikter werden. Betroffene Schweizer Unternehmen sehen aktuell aber noch keinen Handlungsbedarf.

«Es ist noch zu früh, um mögliche operative Konsequenzen in der EU oder der Schweiz zu kommentieren», sagte eine Sprecherin von Nestlé am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Nestlé stellt die pflanzliche Linie «Garden Gourmet» her.

Der Lebensmittelriese deklariert seine Fleisch- oder Fischalternativen auf der Vorderseite der Verpackung als «100 Prozent veggie», «vegan» oder «pflanzliches Protein». Dies sei klar und transparent, so die Sprecherin.

Schweizer Unternehmen beobachten politischen Prozess genau

Ähnlich klingt es bei der Bell Food Group, zu der die Linie «Green Mountain» gehört, und beim Detailhändler Aldi Suisse, welcher «My Vay» vertreibt.

«Aktuell sehen wir keinen Handlungsbedarf», heisst es bei Aldi Suisse. Die Produktbezeichnungen entsprächen hierzulande den gesetzlichen Vorgaben. Bell beobachtet den politischen Prozess in der EU genau.

Klare Worte findet hingegen das 2019 gegründete Unternehmen Planted, das unter anderem «Duck Asian Style», «Bratwurst» oder «Kebab» anbietet. «Niemand käme auf die Idee, dass ein Sellerie-Schnitzel oder eine Planted-Wurst tierische Komponenten enthalten», so die Sprecherin.

Bemerkenswert sei zudem, dass die Diskussion offiziell aus dem Blickwinkel des Konsumentenschutzes geführt werde, Konsumentenschutzorganisationen sich jedoch klar dagegen positionierten.

Politische Diskussionen sind mühsam

«Das zeigt deutlich, mit welchem Druck die Fleischindustrie versucht, hier Einfluss zu nehmen.» Für Planted, das mit einer neuen Produktion im deutschen Memmingen stark in die EU investiert hat, seien solche politischen Diskussionen zwar mühsam – «wir machen aber weiter, mit oder ohne diese Begriffe».

Das EU-Parlament will laut einer Abstimmung vom Mittwoch Bezeichnungen wie «Veggie-Burger» oder «Soja-Schnitzel» verbieten lassen. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben aber noch zustimmen, damit es in Kraft tritt.

Auch das Schweizer Bundesgericht hat im Mai eine Beschwerde des Bundes gegen die Verwendung von Bezeichnungen wie «Planted Chicken» für vegane Fleischersatzerzeugnisse gutgeheissen. Es stützte allerdings die Verwendung von Gattungsbegriffen wie Steak und Wurst und Filet. Das EU-Parlament will hier weiter gehen und auch diese Begriffe nur noch für tierische Lebensmittel zulassen.

Sowohl Konsumentenschützer als auch internationale Firmen wie Aldi Süd, Lidl und Burger King haben sich gegen das Vorhaben des EU-Parlaments ausgesprochen. Die Organisation Foodwatch sagte etwa, niemand kaufe versehentlich Tofuwürstchen, weil er glaube, es seien Rinderwürste.

Kommentare

User #7059 (nicht angemeldet)

In der Kinder Schokolade sind gar keine Kinder drin! Skandal!!!!! 🤣🤣🤣🤣

User #1871 (nicht angemeldet)

Transparent wäre, wenn man auf der Milchpackung Bilder von künstlich (durch Menschenhand) besamten Kühen zeigen würde und wenn man z.B. auf der Schinkenpackung zeigen würde, wie Schweine brutal abgestochen wurden, alles voll Blut. Aber das möchten die Fleischfressenden nicht sehen, sonst müssen sie weinen - Ohhhhhh - Also: VEGAN LEBEN ANSTATT TIERE QUÄLEN!!!!

Weiterlesen

Schnitzel
33 Interaktionen
Im EU-Parlament

MEHR EU

Von der Leyen
16 Interaktionen
EU-Plan
Johann Wadephul (CDU), Aussenminister, steigt ins Flugzeug, um auf den Westbalkan zu reisen.
3 Interaktionen
Wadephul
deutsche wirtschaft
3 Interaktionen
Unter EU-Schnitt
europäische union
39 Interaktionen
Initiative

MEHR AUS STADT ZüRICH

Teaser
42 Interaktionen
Angst
Kiosk Bürkliplatz Zürich
15 Interaktionen
Stadt will es so
Unihockey
Unihockey
Migros
435 Interaktionen
Früher M-Budget