Stadt Zürich

Zürcher Stadtrat weist Kritik an Figurenköpfen-Gutachten zurück

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Der Zürcher Stadtrat hat die Kritik an einem Gutachten zu den stereotypen Figurenköpfen im Schulhaus Hirschengraben zurückgewiesen.

Zürcher Stadtrat
Der Zürcher Stadtrat weist die Kritik an den Gutachten zu den stereotypen Figurenköpfen zurück. - keystone

Der Zürcher Stadtrat hat Kritik an einem Gutachten zu stereotypen Figurenköpfen im Schulhaus Hirschengraben zurückgewiesen. Die linken Parteien im Stadtparlament zeigten sich überrascht über die Empfehlung des Gutachtens, die geschnitzten Köpfe hängen zu lassen.

Der Stadtrat spreche sich für eine Kontextualisierung der Darstellungen aus, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Antwort. Es sollen also QR-Codes angebracht werden, die den Hintergrund der Figurenköpfe in der Aula aufzeigen.

Die Fraktionen der AL, SP und Grünen waren mit dem Ergebnis des Gutachtens nicht zufrieden und reichten eine schriftliche Anfrage ein. Sie kritisierten etwa die Auswahl der Gutachter und zeigten sich überrascht, dass der Stadtrat die rassistische Wirkung der Köpfe nicht stärker gewichte.

Kompetente Gutachter trotz Kritik

Wie der Stadtrat schreibt, verfügten die Gutachter über ausgewiesene Kompetenzen. Auch hätten sie Interviews mit Fachpersonen geführt, die sich mit Themen wie Rassismus und Kolonialismus auseinandersetzten. Andere Forschungsteams seien nicht angefragt worden.

Das Gutachten wurde vom Schul- und Sportdepartement von Filippo Leutenegger (FDP) in Auftrag gegeben. Dieses Vorgehen entspreche den Empfehlungen der Projektgruppe Rassismus im öffentlichen Raum. Das Hochbaudepartement als Besitzerin des Gebäudes sei aber jederzeit informiert gewesen.

Unabhängiges Gutachten zu Figurenköpfen

Ende August hatte der Stadtrat ein unabhängiges Gutachten zu den 16 geschnitzten Figurenköpfen in der Aula des Stadtzürcher Schulhauses Hirschengraben präsentiert. Dieses kam zum Schluss, dass die Köpfe nicht als diskriminierend oder rassistisch zu bewerten seien.

Die acht Völkerpaare wurden 1894/95 von Kunsthandwerkern geschaffen und symbolisieren Kulturen aus aller Welt. Auslöser des Gutachtens war der Bericht «Möglichkeiten zum Umgang mit kolonialen Spuren im Stadtraum» von 2021, der für die Aula dieses Schulhauses eine Aufarbeitung empfohlen hatte. Weitere Gutachten zur kolonialen Vergangenheit Zürichs seien derzeit nicht in Planung, teilt der Stadtrat mit.

Kommentare

User #3087 (nicht angemeldet)

Aua, das für so was gestritten wird, absolut Krass. Es ist ein Teil unserer Vergangenheit. Kann für die Bildung verwendet werden und ist ein Rückblick auf unsere Moralvorstellungen der Vergangenheit. Ausserdem zeigt es die Kulturen, wie wir sie im der damaligen Zeit wahrgenommen haben. Ist also auch Kunst. Und Kunst mit Bildungswert ist schützenswert. Es generiert in den Schulen sicher viele Vorträge über das Thema. Leute, wo sond wir hier eigentlich?

User #2541 (nicht angemeldet)

SP tut eben täglich was für die arbeitende Bevölkerung. LOL

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