Erstes Kind aus Gaza aus Schweizer Spital entlassen
Erstmals wurde eines der verletzten Kinder aus Gaza nach seiner Behandlung aus einem Schweizer Spital entlassen. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz behandelt derzeit sieben verletzte Kinder aus Gaza.
- Kinderspitäler aus mehreren Kantonen sind involviert.
- Weitere 13 Kinder sollen zu einem späteren Zeitpunkt eingeflogen werden.
Der Bund hat sich verpflichtet, 20 verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Seit gut einem Monat sind die ersten sieben Kinder mit ihren Angehörigen in der Schweiz.
Behandelt werden sie in Kinderspitälern in Basel-Stadt, St. Gallen, Luzern, Genf, Waadt und Tessin.
Nun vermeldet das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) gute Neuigkeiten: «Der Patient aus Gaza, der im UKBB behandelt wurde, ist inzwischen ausgetreten», heisst es gegenüber Nau.ch.
Und weiter: «Es geht ihm den Umständen entsprechend gut und er wird in den kommenden Wochen weiter ambulant behandelt.»
Julia Bielicki, Leitende Ärztin Infektiologie beim UKBB, verriet kürzlich gegenüber SRF: «Hier gilt natürlich der Patientenschutz. Aber es sind alles Erkrankungen oder Verletzungen, für die wir ausgerüstet sind. Wir können diese Personen betreuen.»
Spitäler schweigen zu Kindern aus Gaza
Das Basler Spital hat schon andere Kinder aus Kriegsgebieten behandelt – etwa aus der Ukraine. Im Vordergrund stünden jeweils Verletzungen sowie Krebserkrankungen.
Wie sieht es mit den Patienten aus Gaza aus?
Der Bund weiss es nicht – das sei in der Zuständigkeit der Kantone. «Wir haben keine Informationen zum Gesundheitszustand der evakuierten Kinder», heisst es beim Staatssekretariat für Migration (SEM).
Doch auch die Kinderspitäler Luzern, St. Gallen, Tessin, Waadt und Genf können auf Anfrage keine Auskunft erteilen. Aus Persönlichkeitsgründen, wie es heisst.
Ein Datum für die Evakuierung der weiteren 13 Kinder aus dem Gazastreifen in die Schweiz ist noch nicht bekanntgegeben worden.
Die Rettungsaktion des Bundes in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation, Médecins Sans Frontières und der Rega sorgte zuletzt für politischen Zündstoff.
Zürich und Bern verweigerten Aufnahme
Mehrere Kantone äusserten Sicherheitsbedenken bei der Aufnahme der verletzten Kinder und ihren Begleitpersonen. Darunter waren auch die Kantone Zürich und Bern, die eine Aufnahme verweigerten.
Der Zürcher Regierungsrat sagte etwa, eine mögliche Verbindung einzelner Personen zu verbotener Organisationen wie der Hamas könne nicht ausgeschlossen werden. Es sei davon auszugehen, dass die Sicherheitsüberprüfung von Personen aus Kriegsgebieten lückenhaft sei.
Pro verletztem Kind aus dem Gazastreifen, das in die Schweiz evakuiert wird, sind bis zu vier Begleitpersonen zugelassen.

Die erste Gruppe bestand aus sieben Kindern und 27 Begleitpersonen. Die Kinder und ihre Begleitpersonen durchlaufen nach der Behandlung in der Schweiz ein Asylverfahren. Dieses findet in der Regel in dem Kanton statt, in dem das Kind medizinisch behandelt wird.
Der Bund hat für Evakuierung und Transport der gesamten Aktion ein Kostendach von 600'000 Franken bestimmt.













