Elcom: Bei Totalausfall von russischem Gas drohen Rationierungen

Keystone-SDA
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Bern,

Was passiert, wenn kein russisches Gas boykottiert wird? Für die Elcom ist das schwer abzuschätzen. Sie empfiehlt den Bau von Gaskraftwerken.

Gaskraftwerk
Eine gelbe Leitung für Erdgas führt über ein Gelände eines Gaskraftwerken. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Elcom-Chef redete über die Auswirkungen eines Gas-Stopps auf die Schweiz.
  • Die Elcom warnt davor, dass Rationalisierung drohe.

Der Ukraine-Krieg könnte im nächsten Winter Auswirkungen auf die Stromversorgung in der Schweiz haben. Bei einem Totalausfalls von russischem Gas ginge es wohl nicht ohne Rationierungen, sagt Elcom-Chef Werner Luginbühl.

«Kommt es zu einem Boykott oder Lieferstopp von russischem Gas, würde sich die Lage zuspitzen», sagte der Präsident der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) im Interview gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» am Donnerstag. Die konkreten Auswirkungen liessen sich im Moment zwar kaum abschätzen.

Die EU werde sicher alles daran setzen, um die Gasversorgung für den kommenden Winter sicherzustellen. Sie werde das fehlende russische Gas aus anderen Quellen zu kompensieren versuchen. Weil dieses aber nicht vollständig ersetzt werden könne, könnte der Ukraine-Krieg auch Auswirkungen auf die Stromversorgung in der Schweiz haben.

Elcom schlägt Bau von Gaskraftwerken vor

Bei Gasknappheit und geringer Verfügbarkeit von Produktionskapazitäten in Deutschland und Frankreich könnte es auch für die Schweiz kritisch werden. Der schlimmste Fall wäre ein Totalausfall von russischem Gas. «Es ginge nicht ohne Rationierungen», sagte Luginbühl.

Da aber der Schweizer Gasbedarf nur knapp ein Prozent des EU-Verbrauch betrage, könnte die Schweiz als kleine Konsumentin von einer EU-Lösung mitprofitieren. Die Schweiz könne deshalb nur hoffen, dass es der EU gelinge, genügend Gas zu beschaffen.

Für den Fall, dass die Schweiz wegen fehlender Verträge nicht genügend Strom importieren könne, habe die Elcom dem Bundesrat vorgeschlagen, zwei, drei Gaskraftwerke zu bauen, «quasi als Notstromaggregate», sagte Luginbühl.

Mitte Februar hatte die Regierung deshalb das Umweltdepartement damit beauftragt, umgehend Vorbereitungen für den Bau und Betrieb solcher klimaneutral betriebener Anlagen an die Hand zu nehmen. Dazu gehören das Festlegen der Dimensionierung und Details zur Wahl von Technologie und Standort. Im Fokus befinden sich nicht mehr genutzte Infrastrukturen.

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