«Dupes»: Parfum-Kopien stinken der Luxusbranche

Elena Hatebur
Elena Hatebur

Bern,

Sie riechen ähnlich und sehen ähnlich aus: Parfum-Kopien sind im Trend. In den sozialen Medien wird das Geschäft durch Influencer weiter angefeuert.

Parfüme auf Tisch
Das Geschäft mit den Parfüm-Kopien boomt. Die Luxusbranche ärgert sich darüber. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nachahmung von teuren Parfums ist im Trend.
  • Sogenannte «Dupes» sind häufig viel günstiger als das Original.
  • Duft-Kopien sind eine Gratwanderung zwischen Inspiration und illegalem Fake.

Der Luxusbranche machen sie zu schaffen, auf Social Media werden sie gefeiert: Parfum-Kopien, sogenannte «Dupes», sind im Trend.

Es handelt sich dabei um Duft-Kopien der meist teuren Originale. Das Konzept findet auch im Netz Anklang: Plattformübergreifend werden die «Duftzwillinge» von Influencern verglichen und empfohlen.

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Auf Social Media werden die «Duft-Dupes» weiter angefeuert. - Tiktok / @canselin_grbz

Während die Preise opulenter Düfte von Gucci, Dior, Chanel und Co. in die Höhe schiessen, kosten die Duft-Kopien meist nur einen Bruchteil davon.

Wie kommt's zum «Duft-Dupe»?

Jean-Jaques Rouge ist Parfumeur von Beruf. Gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS erklärt er, wie die Duftimitationen hergestellt werden.

«Man gibt einige Tropfen des Parfums in ein Gerät namens Gaschromatograph. Es identifiziert die Moleküle und ihre Menge», so Rouge.

«Dann gilt es, das Rezept nachzubauen. Anschliessend bittet man eine professionelle Nase, die letzten Anpassungen vorzunehmen, und fertig ist es.»

Kopien machen Luxusindustrie zu schaffen

Doch ist die Kopie von Düften überhaupt legal? Rechtlich gesehen dürfen Duftkompositionen nicht geschützt werden.

Das ist auch der Luxusindustrie bekannt, die versucht, den Kopisten zuvorzukommen. Die Entwicklung und der Schutz von neuen Duftmolekülen währt jedoch meist nur kurz — zu schnell werden sie wieder kopiert.

Verwendest du Parfüm?

Doch der Grat zwischen inspirierter Kopie und illegaler Nachahmung ist schmal. Das betont auch Eveline Capol von der Vereinigung «Stop à la piraterie» gegenüber dem Sender.

«Wenn der Parfumflakon, der Name oder die Verpackung identisch sind, dann handelt es sich um eine Fälschung.»

Solange sich die Zusammensetzungen der Dupes jedoch auch nur minimal von den Original-Parfums unterscheiden, hat das Gesetz nichts einzuwenden.

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Kommentare

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