Im ehemalige Zieglerspital in Bern infizierten sich acht Personen mit Diphtherie. Den Erkrankten geht es weiterhin gut, sie befinden sich in Isolation.
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Den im Berner Bundesasylzentrum an Diphtherie erkrankten Personen geht es weiterhin gut. Neue Fälle kamen nicht dazu. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bundesasylzentrum in Bern erkrankten acht Personen an Diphtherie.
  • Die Betroffenen sind weiterhin wohlauf.
  • Die Situation wird laufend beobachtet und überprüft.

Den acht Personen, die im Bundesasylzentrum (BAZ) in Bern an Rachendiphtherie erkrankt sind, geht es weiterhin gut. Neue Fälle sind keine dazugekommen.

Die acht Erkrankten befinden sich weiterhin in Isolation. Respiratorische Symptome haben sich bisher nicht gezeigt, wie das Staatssekretariat für Migration der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag bekannt gab.

Die Situation werde laufend beobachtet und überprüft. Dies geschehe in enger Zusammenarbeit mit dem Kantonsärztlichen Dienst des Kantons Bern, den Spezialisten des Inselspitals und des Bundesamtes für Gesundheit.

Alle Bewohner wurden geimpft

Am Dienstag und Mittwoch wurden mehrere Fälle von Diphtherie im Bundesasylzentrum im alten Zieglerspital in Bern bemerkt. Zwei Stockwerke mit insgesamt 175 Personen wurden unter Quarantäne gestellt. Diese besteht nach wie vor.

Die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner des BAZ wurden mit deren Einverständnis gegen Diphtherie geimpft. In zwei Stockwerken, in denen eine Quarantäne verhängt worden war, wurde zusätzlich eine Antibiotika-Prophylaxe durchgeführt, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.

Zieglerspital Bern Bundesasylzentrum
Das Bundesasylzentrum beim Zieglerspital liegt zentral in der Stadt Bern. - Screenshot Google Earth

Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner inklusive das Personal dürfen das BAZ laut Staatssekretariat für Migration verlassen. Diese Personen wurden angewiesen, ausserhalb des Zentrums eine Schutzmaske zu tragen, im Bundesasylzentrum selber gilt eine Maskenpflicht.

Für die Bevölkerung besteht nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) keine Gefahr. Dies, weil die Durchimpfungsquote gegen Diphtherie sehr hoch ist. Wie in anderen Industrieländern ist die Diphtherie in der Schweiz praktisch ausgemerzt. Den letzten Fall von Rachendiphtherie gab es laut BAG 1983.

Diphtherie mit Gegengift behandelbar

Die weltweit verbreitete Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Tröpfcheninfektion.

Es gibt zwei Arten der Krankheit: die respiratorische (Atemwege) und die kutane (Haut). Gefährlich ist die aktuelle im BAZ in Bern aufgetretene Atemwegs- oder Rachendiphtherie.

Sie kann Organe wie Herz, Leber oder Nieren sowie das Nervensystem dauerhaft schädigt. Die Krankheit kann auch tödlich verlaufen. Behandeln lässt sie sich mit einem Gegengift sowie Antibiotika.

Früher wurde die Diphtherie auch Halsbräune genannt, weil sich braune, lederartige Beläge in Kehlkopf und Luftröhre bilden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt sie noch als «Würgeengel der Kinder», da sie besonders im Kindesalter auftritt.

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