Die Promiwelt machts vor: Viele US-Eltern benennen ihre Kinder nach Alltagsbegriffen wie Dream, Hope oder Apple. Auch in der Schweiz kommt das vor.
Babynamen
Immer mehr Eltern suchen für ihre Kinder unbekannte Vornamen – doch einige treiben es damit auf die Palme. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA liegt es im Trend, Kinder nach Alltagsbegriffen zu benennen.
  • Einige berühmte Beispiele: North West oder Apple.
  • In der Schweiz zwar nicht geläufig – doch vereinzelt gibt es das auch bei uns.
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Die wohl berühmtesten irren Babynamen dürften Gwyneth Paltrow und Kim Kardashian gewählt haben: Sie nannten ihre Kids Apple (Deutsch: Apfel) und North West (Deutsch: Nordwest).

Dem Beispiel folgen in den USA viele Eltern – auf Social Media gehen solche Namen immer wieder viral. Darunter: Chaos, Banana, Denim (Deutsch: Jeansstoff) oder Burger.

In der Schweiz sind Alltagsbegriffe als Namen zwar nicht geläufig. Doch auch hierzulande sehen sich die Zivilstandesbeamten ab und zu mit bizarren Ideen konfrontiert.

Luzern winkt Fanta durch

«Wir haben zum Beispiel Fanta als Zweitnamen für ein Kind akzeptiert», sagt Madlen Brunner vom Zivilstandesamt der Stadt Luzern.

Sie erklärt: «Wenn jemand seinem Kind einen ausgefallenen Namen geben will, prüfen wir zuerst, ob die Interessen des Kindes dadurch verletzt werden.» Das war bei Fanta offenbar nicht der Fall.

Kim Kardashian
Alltagsbegriffe als Vornamen sind in den USA beliebt. Ein Beispiel: Kanye West und Kim Kardashian nannten ihre erste Tochter North West.
Gwyneth
Die Tochter von Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow heisst Apple.
Zivilstandesamt
Auch in der Schweiz haben die Zivilstandesämter schon einiges erlebt. (Symbolbild)
Name
In der Stadt Luzern nannten Eltern ihr Kind Fanta – der Name wurde akzeptiert. (Symbolbild)
Baby
Abgelehnt dagegen wurden Pepsi, Porky und Moonwalker. (Symbolbild)
Hurricane
Ein weiteres Beispiel: Bernerin Melanie W. wollte ihren Sohn Hurricane nennen – das Zivilstandesamt winkte ab.

Worte oder Orte, die bereits als Vornamen geläufig seien, würden auch angenommen: «Zum Beispiel Paris.»

Aber: «Es ist bei unserem Amt (noch) kein Trend zu erkennen, dass die Eltern vermehrt englische Alltags-Worte als Vornamen wählen.»

Pepsi und Porky

Auch in Winterthur sind Eltern mit «Sachbegriffen oder ähnlichem sehr zurückhaltend», wie Miriam Hetzel vom lokalen Zivilstandesamt zu Nau.ch sagt.

Aber: «Es ist klar, dass Kindseltern in unserer individualisierten Gesellschaft vermehrt nach einmaligen und unbekannten Vornamen suchen

«Extremfälle» habe es bei ihr bislang nicht gegeben. «Aber zwei bekannte Beispiele, die auch an Schulungen im Zivilstandswesen genannt werden, sind Pepsi und Porky.» Das seien Fälle aus einer anderen Gemeinde.

Gift, Hope, Heaven und Moonwalker

Den Trend mit den Alltagsbegriff-Namen gibt es auch in vielen anderen Ländern, wie Stephanie Mogg vom Zivilstandesamt St.Gallen weiss. «Explizite Beispiele von uns kann ich nicht nennen. Geläufig sind jedoch Gift, Hope, Heaven und so weiter.»

Doch damit nicht genug: «Es gab einmal Eltern, die ihr Kind Moonwalker nennen wollten», erinnert sich Roland Peterhans vom Zivilstandesamt Zürich. «Das war aber in einem anderen Kanton.»

Wie würden Sie Ihr Kind am ehesten nennen?

Wie Nau.ch berichtete, wurde in Bern der Name Hurricane abgelehnt. Eine Ausnahme, wie Karin Schifferle vom Amt für Bevölkerungsdienste des Kantons sagt.

Berner Eltern seien anscheinend wirklich vernünftig. Gebe es Diskussionen, dann seien es meist Fragen zu Bindestrichen.

«In einem Fall wollten die Eltern so viele Vornamen, dass diese nicht auf dem Pass Platz gefunden hätten.» Da hätte man sich geeinigt, die Anzahl zu reduzieren.

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