«Das Geld wird sofort zurückgegeben», versprach die Post-Chefin Susanne Ruoff am Dienstag, nachdem der Bund einem Subventionsbschiss auf die Schliche gekommen war. Aber woher sollen die 78 Millionen Franken kommen?
Steht die PostAuto AG kurz vor dem (finanziellen) Abgrund?  Keineswegs.
Steht die PostAuto AG kurz vor dem (finanziellen) Abgrund? Keineswegs. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die PostAuto AG will die 78 Millionen Franken rechtswidrig bezogenen Subventionen «sofort» zurückzahlen.
  • Aber woher kommt das Geld? Als staatsnaher Betrieb im Service public bleibt wenig Spielraum.
  • Man könne dank Gewinn auf eine Querfinanzierung verzichten, heisst es beim Mutterkonzern Post.

Die PostAuto AG hat 78 Millionen Franken Subventionen mit Buchhaltungs-Tricks erschlichen (Nau berichtete). Diese muss und will sie an Bund und Kantone zurückzahlen. Das Budget für das laufende Jahr und Planungen für die nächsten Jahre sind aber wohl bereits gemacht.

Sorgen bei der Politik

In fast jedem anderen Unternehmen gäbe es mehr Spielraum als ausgerechnet bei der PostAuto AG. Leistungen, also Busverbindungen, können kaum abgebaut werden: Diese werden von den Kantonen bestellt und müssen erfüllt werden.

Erst recht nicht in Frage kommen Lohnkürzungen, warnt die SP-Nationalrätin und Präsidentin der Verkehrskommission, Edith Graf-Litscher gegenüber Nau: «Auf keinen Fall dürfen Führungsfehler mit finanziellen Folgen auf dem Buckel des Personals ausgetragen werden.» Dann halt eine Querfinanzierung aus anderen Konzernbereichen wie PostMail oder PostFinance?

Aus dem eigenen Sack

Grundsätzlich seien die Gewinne der PostAuto Gruppe nicht via Dividenden an die Konzernmutter, die Post, abgeführt worden, sagt Post-Kommunikationschfin Léa Wertheimer auf Anfrage von Nau. «Daher ist genügend Substanz bei PostAuto vorhanden, um die Liquidität für die Rückzahlung der CHF 78,3 Mio. aus eigenen Mitteln bereitstellen zu können.»

Auch ohne rechtswidrige Subventionen hat die PostAuto AG also immer noch «zu viel» Geld. Ein anderes Problem wird aber die konkrete Auszahlung sein: Wer von den geprellten «Bund und Kantone» wie viel von den 78 Millionen zurückerhält.

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