Die Post

Die Post trifft auf Ablehnung und Zustimmung

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Bern,

Die Post sorgte mit einer Idee zur Reform bis ins Jahr 2030 für Aufsehen. Auch die Abschaffung der A-Post war Gegenstand der Diskussionen.

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Die Post - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während die Post die Reform begrüssen, stiess sie bei den Gewerkschaften auf Widerstand.
  • «Die völlig realitätsfremde Forderung der Abschaffung der A-Post» schlug hohe Welle.
  • Die Reform würde auch zu einem massiven Stellenabbau führen.

Die Vorschläge der Expertenkommission für eine Reform der Post bis 2030 haben gegensätzliche Reaktionen ausgelöst. Während Economiesuisse und die Post selbst die Anregungen grundsätzlich begrüssten, lösten sie bei den Gewerkschaften Kopfschütteln aus. Sie stiessen auf Ablehnung wegen eines befürchteten Abbaus der Grundversorgung.

Der Bericht sei «weit weniger zukunftsgerichtet, als er zunächst den Anschein machen will.» Das heisst es in einer Mitteilung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) vom Donnerstag. Zu viele Vorschläge würden auf einen Abbau des Service public abzielen. Allen voran «die völlig realitätsfremde Forderung der Abschaffung der A-Post».

Positiv hervorzuheben seien die Vorschläge zur Etablierung einer digitalen Post-Grundinfrastruktur - das «digitale Postgeheimnis». Digitalisierung bedeute aber nicht, dass die analoge Welt im Gleichschritt verschwinde. Und sich deshalb ab 2030 die tägliche Zeitungszustellung durch die Post nicht mehr rechtfertigen lasse, so der SGB.

Bedrohung der Briefträger-Stellen

Die Gewerkschaft Syndicom kann einzig der Idee einer digitalen, technologischen Grundversorgungs-Infrastruktur etwas abgewinnen. Diese Idee gelte es aufzunehmen, heisst es in einer Mitteilung. Die restlichen Vorschläge seien allesamt zurückzuweisen, sie würden den Abbau des Service public vorantreiben.

Würden diese Vorschläge umgesetzt, darunter die Abschaffung der A-Post-Briefzustellung, wären die Arbeitsstellen vieler Briefträgerinnen und Briefträger bedroht. Die heute weltbeste Schweizer Post verkäme zu einer «B-Post», heisst es weiter. Noch härter kritisiert die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) die im Bericht enthaltenen Vorschläge: Sie führten zu einem weiteren Kahlschlag bei den Poststellen, heisst es in der SAB-Mitteilung.

Poststellen würden verschwinden

Statt wie aktuell rund 800 eigen betriebene Poststellen würde es nur noch rund 300 geben, so die SAB. Die A-Post-Briefe würden verschwinden. Und die tägliche Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften solle ganz aus dem Grundversorgungsauftrag fallen.

Aus Sicht des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse gehen die Vorschläge der Expertenkommission «in die richtige Richtung». Die «veraltete Regulierung» müsse modernisiert werden. Nur so lasse sich eine nachhaltige und hochwertige Versorgung sicherstellen, heisst es in einer Mitteilung.

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Logo des Verbandes Economiesuisse. (Archiv) - keystone

Die heutige Grundversorgung erinnere an verstaubte PTT-Zeiten. Monopole, Abschottung und bürokratische Detail-Regulierung schafften ein Umfeld, das Fortschritt und kundennahe Innovation im Keim ersticke. Letztlich müssten «alte Zöpfe endlich abgeschnitten werden». Zugunsten der Kunden, der Unternehmen im Postmarkt und auch der Post selbst sei «das letzte Briefmonopol Europas» abzuschaffen.

Sie begrüsst «die breite Diskussion über die postalische Grundversorgung der Zukunft». Und das unabhängig vom Inhalt des Berichtes, heisst es in einer Mitteilung. Die Expertenkommission habe zentrale Herausforderungen der Post erkannt.

Die Post werde nicht auf die A-Post verzichten

Auf die A-Post zu verzichten, sei für die Post aber keine Option, wird unterstrichen. «An einem Tag aufgegeben, am nächsten beim Empfänger im Briefkasten» sei bei Privat- und Geschäftskunden eine sehr beliebte Dienstleistung. Ein Verzicht darauf würde an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden vorbeizielen.

Man verstehe diesen Vorschlag als klaren Hinweis, dass die Post mehr unternehmerische Freiheit im Bereich Briefpostdienstleistungen brauche. Damit sie laufend verändernden Bedürfnissen Rechnung tragen kann.

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