Gibts die Post bald nur noch einmal in der Woche?
Geht es nach der Denkfabrik «Avenir Suisse» soll die Post künftig nur noch zweimal in der Woche Briefe ausliefern. Kein Zukunftsmodell, findet die Gewerkschaft.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Post müsse sich radikal umbauen, um zukunftsfähig zu werden.
- Das fordert die liberale Denkfabrik «Avenir Suisse» in einem neuen Positionspapier.
- Es will die Post-Zustellung und das Filial-Netz drastisch reduzieren.
Seit Jahren baut die Post in der ganzen Schweiz Filialen ab. Dies vor allem deshalb, weil die Briefpost durch Textnachrichten und Mailverkehr an Bedeutung verliert.
Um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen, fordert die Denkfabrik «Avenir Suisse» nun ein radikales Umdenken. Dies, um relevant und finanziell tragbar zu bleiben.
Denn, so «Avenir Suisse» in einem Positionspapier: «Die postalische Grundversorgung darf nicht zum kostspieligen ‹Service sans public› werden.»
Die Post soll nur noch zweimal pro Woche zugestellt werden
Die Denkfabrik schlägt deshalb vor, B-Post als Standard einzuführen. Und A-Post nur noch ausserhalb der Grundversorgung anzubieten. Das hätte auch Auswirkungen auf die Zustellung der Post.
Geht es nach «Avenir Suisse», soll die Post ihren Adressatinnen und Adressaten nur noch zweimal wöchentlich zugestellt werden. Ab 2035 soll dies sogar noch weiter – auf einen Zustellungstag pro Woche – gekürzt werden.
Ein nötiger Schritt, denn die Nutzung und Relevanz der Briefpost sei stark rückläufig. Zudem seien kaum Markteintritte zu erwarten.
Auch den Post-Filialen will «Avenir Suisse» ans Leder. Das Post-Netz soll weniger dicht werden. Neu solle die nächste Filiale nur in 30 und nicht mehr in 20 Minuten erreichbar sein. Zudem fordert die Denkfabrik, dass Paket-Stationen im Netz mitgedacht werden sollten.
«Investitionen statt Kahlschlag»
Gar keine Freude an den Vorschlägen von «Avenir Suisse» hat die Gewerkschaft «Syndicom». In einer Medienmitteilung schreibt sie: «Die neue Studie von Avenir Suisse fordert den Abbau der Post und gefährdet damit tausende Arbeitsplätze.»
Man warne «vor einem massiven Rückzug aus ländlichen Regionen» und fordere «Investitionen statt Kahlschlag».
Denn, so «Syndicom»: «Was als Zukunftsmodell verkauft wird, bedeutet in Wahrheit: weniger Service, schlechtere Arbeitsbedingungen und ein Rückzug aus der Fläche.»