Die Generation Z wechselt den Arbeitsplatz schon nach einem Jahr

Elena Hatebur
Elena Hatebur

Bern,

Der Einstieg in den Arbeitsmarkt erweist sich für die Generation Z als steinig. In gewissen Bereichen können die Nachwuchskräfte aber trotzdem punkten.

Schnelllebigkeit Generation Z
Die Generation Z ist schnelllebig – und bleibt den Betrieben deshalb kaum länger als ein Jahr erhalten. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Generation Z wechselt den Arbeitsplatz durchschnittlich nach einem Jahr.
  • Das Job-Hopping ist die Reaktion auf unerfüllte Erwartungen und mangelnde Karrierechancen.
  • Einen klaren Vorteil gegenüber Älteren hat die Gen Z mit ihrer digitalen Versiertheit.

Sie gilt als ehrgeizig, flexibel und digital versiert – die Generation Z. Doch beim Eintritt in den Arbeitsmarkt folgt ein Realitätscheck. Denn der aktuelle Wandel ist spürbar, auch bei den Nachwuchskräften.

«Wer die Jungen nicht versteht, verliert sie», lautete die Devise vor einigen Jahren. Mittlerweile ist die Begehrtheit der jungen Menschen wieder abgeflacht.

Das Wertebewusstsein und ihre Fähigkeiten dürften dafür jedoch kaum der Grund sein. Vielmehr zeigt sich die Generation Z schnelllebig – auch beim Arbeitgeber.

Die Gen Z: zukunftsorientiert und schnelllebig

Wie eine neue Studie der Zeitarbeitsfirma Randstad zeigt, haben die Vertreter der Gen Z Mühe, beruflich Fuss zu fassen. Die Studie stützt sich auf eine Umfrage mit rund 11'250 Teilnehmenden und der Auswertung von über 126 Millionen Stelleninseraten weltweit.

Die Zahlen sind deutlich: Kaum beginnt die Gen Z eine neue Stelle, ist sie wieder weg. Durchschnittlich bleiben sie nur ein Jahr bei ihrem Arbeitgeber.

Im Vergleich dazu verharren Millennials durchschnittlich 1,8 Jahre, die Generation X 2,8 Jahre und die Babyboomer 2,9 Jahre im Job. Die Gen Z steht damit am unteren Ende der Liste.

Einstiegspositionen werden rar

Ein Teil der Begründung liegt in den sinkenden Chancen am Arbeitsmarkt. Gemäss der Studie ist die Zahl der Einstiegspositionen seit Januar 2024 um 29 Prozent zurückgegangen.

Viele Unternehmen verlangen Berufserfahrung, die junge Bewerbende nicht vorweisen können. Was von Arbeitgebern als mangelnde Loyalität gewertet wird, ist oft das Ergebnis fehlender Perspektiven. Wer keinen Aufstieg in Aussicht hat, sucht ihn anderswo.

Die Gen Z gleich das mit einem Nebenjob aus. Nur 24 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Ziel eine Vollzeitstelle sei. Als faul ist dies jedoch nicht zu werten: Die oftmals hohen persönlichen Ambitionen lassen sich im aktuellen Job kaum verwirklichen.

Persönliche Werte sind nebensächlich — solange das Gehalt stimmt

Die Gen Z legt Wert auf Karriere, Aufstieg und persönliche Entwicklung. Doch sie ist bereit, Kompromisse einzugehen, wie die Studie zeigt.

Überraschen dich die Ergebnisse der Studie?

Drei von fünf Befragten würden eine Stelle annehmen, die nicht ihren Werten entspricht – sofern Gehalt und Sozialleistungen stimmen. Am häufigsten wechseln die Nachwuchskräfte die Stelle aufgrund mangelnder Karrierechancen.

Sie versuchen ihre Ambitionen mit der rasanten Expansion der Branchen in Einklang zu bringen. Und scheitern dabei, wenn das Wachstum ins Stocken gerät.

Die Generation Z punktet mit digitalem Wissen

Den entscheidenden Unterschied zu den Älteren liefert die Gen Z mit ihren Kenntnissen im digitalen Universum. Künstliche Intelligenz (KI) und Co. ist für die Jungen längst Teil des Alltags geworden.

Diese technologische Offenheit verschafft den Jungen einen Vorsprung – aber sie verunsichert auch. 75 Prozent geben an, mit künstlicher Intelligenz zu lernen. Fast die Hälfte der Befragten sorgt sich um die Auswirkungen von KI auf ihre berufliche Zukunft.

Gleichzeitig überwiegt der Glaube an die Chancen, die Technologie eröffnet. KI ist für die Gen Z weniger Bedrohung als Werkzeug – sofern man mitgestalten darf.

Kommentare

User #1118 (nicht angemeldet)

Digital versiert mag sein... Aber praktisch auch immer digital abgelenkt. Bei uns ist mittlerweile der Anteil der unter 30 jährigen bei ca. 2/3. Wenn ich bei denen ins Büro komme, sind die am Handy. Entsprechend ist die Tagesleistung was mittlerweile vom Rest der MA kaum mehr abgefangen werden kann... Klar! Das Problem sind auch die Vorgesetzten, die das kommunizierte Problem nicht angehen (es läuft ja noch). Die wenigen Jungen, die Power und Disziplin haben (ja die gibt es!), tun sich das nicht lange an, die Arbeitslast der Anderen zu tragen und ziehen weiter. Handy und Sozializing statt Fleiss und Disziplin.... KI wirds wohl schon richten!

User #2414 (nicht angemeldet)

Ja wenn jung und erfahren gesucht wird, ist dies die konsequenz

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