Ein Datenleck bei der Zürcher Justizdirektion sorgt für Aufsehen. Personen aus dem Rotlichtmilieu sollen an sensible Daten gekommen sein.
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Wegen des unsorgfältigen Umgangs mit Daten in der Zürcher Justizdirektion gelangten auch persönliche Angaben zu Polizisten in die falschen Hände. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Datenleck bei der Zürcher Justizbehörde schlägt hohe Wellen.
  • Alte Geräte wurden während mehreren Jahren nicht fachgerecht entsorgt.
  • Sensible Daten sind dadurch in die Hände von Personen aus dem Rotlichtmilieu geraten.

Ein Datenleck bei der Zürcher Justizdirektion sorgt für einen Skandal. Personen aus dem Zürcher Rotlichmilieu gerieten an Festplatten mit sensiblen Daten. Der Grund dafür war die nicht-fachgemässe Entsorgung von alten Geräten. Das berichteten der «Blick» und der «Tagesanzeiger».

Zu diesen Daten sollen Handynummern von Beamten oder psychiatrische Gutachten von Angeklagten gehört haben. Aufgedeckt haben den Fall drei Zürcher Kantonsräte, darunter der bekannte Strafverteidiger Valentin Landmann (SVP). Er wurde von einem wegen Drogenhandel verurteilten Klienten darüber aufgeklärt, dass sein Bruder von der Justizdirektion solche Festplatten erhalten hatte.

Datenleck: Zuständige Kommission wusste über den Fall Bescheid

Die Justizbehörden bestätigen das Datenleck in einer Stellungnahme und geben an, entsprechende Untersuchungen eingeleitet zu haben. Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Kantons Zürich soll laut SRF bereits im letzten Jahr Kenntnis vom Datenskandal gehabt haben. Es stellt sich die Frage, warum sie nichts unternommen hat.

Dazu sagt Kommissionspräsident Beat Habegger gegenüber SRF: «Uns wurde glaubhaft dargelegt, dass die notwendigen Massnahmen eingeleitet werden, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.» Da das offenbar nicht geschehen ist, soll die Kommission jetzt aktiv werden.

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