2020 verunfallten 3471 Personen in den Schweizer Bergen. Die Corona-Pandemie hatte einen entscheidenden Einfluss. Der Schweizer Alpen-Club wagt eine Prognose.
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Im Jahr 2020 mussten 3471 Personen in den Schweizer Alpen gerettet werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Corona-Jahr 2020 mussten 3471 Personen in den Schweizer Bergen gerettet werden.
  • Das sind rund 500 Unfälle mehr als im Vorjahr, so der Schweizer Alpen-Club SAC.
  • Der SAC befürchtet auch im Jahr 2021 eine Zunahme der Unfälle aufgrund der Pandemie.

3471 Personen sind im Corona-Jahr 2020 in den Schweizer Alpen in eine Notlage geraten und mussten gerettet werden. Das sind so viele wie nie zuvor. Insgesamt verloren 180 Menschen ihr Leben in den Bergen. Die Corona-Pandemie hatte einen entscheidenden Anteil an diesen Zahlen, wie der Schweizer Alpen-Club SAC am Mittwoch mitteilte.

Im Vergleich sind das rund 500 Unfälle mehr als noch 2019. Die Gründe dafür sind eindeutig, wie Bruno Hasler vom SAC auf Anfrage sagt: «Viele Schweizerinnen und Schweizer haben coronabedingt ihre Freizeit und Ferien in der Schweiz verbracht. Davon sind viele in den Bergen unterwegs gewesen.»

SUVA SAC
Die meisten Unfälle passieren in den Sommermonaten beim Wandern und Velofahren. (Symbolbild) - Keystone

Der Schweizer Alpen-Club führe keine Statistik über Begehungszahlen. Man gehe aber aufgrund der Bergnotfälle davon aus, dass sehr viel mehr Personen auf Wanderungen und mit dem Mountainbike unterwegs gewesen sind.

2021 weiterer Anstieg erwartet

Der Ausblick auf das 2021 ist aufgrund der letztjährigen Geschehnisse auch wenig positiv. «Wir befürchten einen weiteren Anstieg der Bergunfälle, da die Lage weiterhin ungewiss ist und es weiterhin Reiseeinschränkungen gibt», so Hasler.

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Der Bereichsleiter für Ausbildung und Sicherheit gibt sich aber auch optimistisch: «Wenn es international aufgrund von Covid-19 Lockerungen geben wird, wird das auf die Begehungszahlen und auch auf die Bergnotfälle einen Einfluss haben.»

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Eine Wandergruppe in den Alpen. - Keystone

Die Rechnung sei einfach: Sind wenig Berggängerinnen und Berggänger unterwegs, gibt es auch weniger Notfälle.

Planung ist das A und O

Möchte man als Laie das Risiko für einen Unfall möglichst klein halten, gebe es laut dem SAC einige wenige Punkte zu beachten. Die Bergwanderung sollen Herr und Frau Schweizer sorgfältig planen und dabei die Wetterverhältnisse nicht aus den Augen verlieren.

Gute Bergschuhe sollten zur Grundausrüstung gehören. Beim Wandern sollte der Weg nicht verlassen werden. Schneebedeckte und vereiste Passagen sind vorsichtig zu beurteilen, da so auch einfache Wanderwege gefährlich werden können. «Im Zweifelsfall gilt, besser umkehren», so Hasler.

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