Stadt zieht positive Bilanz zur Integrationsarbeit
Der Abschlussbericht 2021 bis 2024 zeigt, dass Biel trotz begrenzter Ressourcen zentrale Integrationsmassnahmen positiv umsetzen und Strukturen stärken konnte.

Wie die Stadt Biel mitteilt, hat die Direktion Soziales und Sicherheit dem Gemeinderat den Abschlussbericht zum zweiten städtischen Massnahmenkatalog Integration 2021 bis 2024 vorgelegt. Der Bericht zeigt: Trotz begrenzter Ressourcen konnten zahlreiche integrative Projekte erfolgreich umgesetzt und bestehende Strukturen gestärkt werden.
Hauptziele des Massnahmenkatalogs waren die Weiterentwicklung der strukturellen und praktischen Integrationsförderung in Biel und die Stärkung der Autonomie und gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund.
Zu beachten ist dabei, dass im Kanton Bern die Integration von Geflüchteten in der Verantwortung der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons liegt.
Die städtische Fachstelle Integration arbeitet ergänzend zu den Integrationsmassnahmen von Bund und Kanton und fokussiert ihre Arbeit auf die Zielgruppe der Zugezogenen, welche zum Beispiel wegen der Arbeit, des Studiums oder im Familiennachzug in die Schweiz gezogen sind.
Integration mit gezielten Massnahmen gestärkt
Mit der Umsetzung des Massnahmenkatalogs konnten beispielsweise neue Informationsformate für Zugezogene eingeführt und etabliert werden, mittels Veranstaltungen, Broschüren und einer Informationsplattform.
Die Zusammenarbeit mit den Schulen in den Bereichen Information, Diskriminierungsschutz und Ethik wurde intensiviert, Angebote zum frühkindlichen Spracherwerb etabliert und 2021 in die Regelstrukturen der Direktion Bildung, Kultur und Sport überführt. Die interinstitutionelle Zusammenarbeit wurde durch regelmässige Netzwerktreffen gestärkt.
Die Sichtbarkeit der Integrationsarbeit konnte durch erfolgreiche Projekte, Beratungen und Veranstaltungen wie das Forum Migration und Integration oder die Aktionswochen gegen Rassismus deutlich erhöht werden. Auch die Implementierung von Fortbildungen für Verwaltungsmitarbeitende zur Förderung transkultureller Kompetenzen zählt zu den Erfolgen der letzten Jahre.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Wirksamkeit des strategisch ausgerichteten Massnahmenkatalogs und bilden eine solide Grundlage für die zukünftige Integrationsarbeit der Stadt Biel. Die Umsetzung der vorgesehenen 46 Massnahmen mit den bestehenden personellen und finanziellen Ressourcen war für die Fachstelle Integration herausfordernd. Sie fokussierte sich deshalb auf die Umsetzung der wichtigsten Massnahmen.
Neuausrichtung ab 2025: Fokus, Konsolidierung und eigene Projekte
Auf Vorschlag der Direktion Soziales und Sicherheit und nach Kenntnisnahme des Schlussberichts hat der Gemeinderat beschlossen, die städtische Integrationsarbeit strategisch neu zu priorisieren. Die finanziellen und personellen Ressourcen sollen prioritär in eigene, bewährte und zukunftsträchtige Projekte investiert werden – insbesondere in Schulen und in Massnahmen zur Arbeitsintegration.
Ausserhalb der Arbeit im Asylbereich, für welche der Kanton zuständig ist, sieht die Direktion Soziales und Sicherheit aktuell mehrere Schwerpunkte für die kommunale Integrationsarbeit, wie Prävention bei Kindern und Jugendlichen etwa zu Ethik, Zusammenleben, Diskriminierung und Gewalt.
Stärkung der sozialen und finanziellen Unabhängigkeit Zugewanderter im Familiennachzug durch Sprachförderung, Arbeitsintegration und soziale Integration. Institutionelle Öffnung, insbesondere innerhalb der Stadtverwaltung, durch gezielte transkulturelle Weiterbildung und verbesserte Information der Zugezogenen zu Angeboten, Rechten und Pflichten.
Geplant ist die Entwicklung eines Umsetzungskonzepts. Es soll interdisziplinär erarbeitet werden in Zusammenarbeit mit anderen Direktionen, Partnerorganisationen, der städtischen Integrationskommission sowie mit Vertretenden der Migrationsbevölkerung. Die Stadt Biel ist überzeugt: Investitionen in Integration zahlen sich aus – gesellschaftlich wie finanziell. Denn Integration ist kein Zufall, sondern erarbeitet.