Coronavirus: Tests abgelaufen –Bund setzt 14 Millionen in den Sand

Philip Schären
Philip Schären

Bern,

Der Bund stockte im vergangenen Jahr die Gesundheitsgüter-Reserven massiv auf, um das Coronavirus zu bekämpfen. Heute zeigt sich: Das BAG hat sich verschätzt.

Coronavirus Bund PCR-Tests
Daniel Koch (links) sitzt an einer Pressekonferenz im Februar 2020 neben dem damaligen BAG-Chef Pascal Strupler. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund muss 14 Millionen Franken abschreiben.
  • Der Grund für den Verlust sind 740'000 abgelaufene PCR-Tests in der Reserve.
  • Die Behörden konnten kurz vor dem Verfallsdatum 300'000 Tests vertreiben.

Etwa genau vor einem Jahr bestellte der Bund bei einem US-amerikanischen Unternehmen über eine Million PCR-Tests. Sie bildeten die Notreserve für den Fall der Fälle. In den Wochen zuvor breitete sich das Coronavirus in der Schweiz rasant aus.

Und das stellte die Behörden vor grosse Probleme: Der Staat war nicht auf eine Epidemie vorbereitet, es fehlte an Materialien, um das Virus einzudämmen.

Coronavirus Bund PCR-Tests
Eine Frau wird im November 2020 auf das Coronavirus getestet. - Keystone

Aus diesem Grund erhielt das Bundesamt für Gesundheit den Auftrag, die benötigten Mengen an Masken, Tests und Desinfektionsmitteln zu berechnen. Die Armeeapotheke beschaffte die Güter.

Bund muss im Kampf gegen Coronavirus 14 Mio. Franken abschreiben

Wie sich heute zeigt, wurde dazumal deutlich mehr bestellt, als tatsächlich nötig gewesen wäre. Rund 740'000 PCR-Tests haben ihr Verfallsdatum überschritten und sind nutzlos. Das berichtet die «NZZ am Sonntag».

Der Bund hat Anfang 2021 bemerkt, dass die meisten Tests in der Reserve im März und April ablaufen. Um das schlimmstmögliche Szenario zu verhindern, wurden innert kürzester Zeit rund 300'000 PCR-Tests verkauft. So konnten die Behörden drei Millionen Franken retten.

Coronavirus Bund Tests
Gesundheitsminister Alain Berset (links) spricht mit dem ehemaligen BAG-Chef Pascal Strupler. - Keystone

Die restlichen Kosten müssen nun abgeschrieben werden. Laut der Zeitung sind es 13,7 Millionen Franken, die der Staat in den Sand gesetzt hat.

«Es ist immer schwierig, im Voraus den Bedarf präzis einzuschätzen wie auch vorherzusehen, wie sich die diagnostischen Möglichkeiten entwickeln werden.» So verteidigt eine Sprecherin des BAG die Strategie gegenüber der «NZZ am Sonntag».

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