Die Skeptiker der Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus geraten zunehmend aneinander. Droht der Bewegung jetzt der Zerfall? Ein Experte ordnet ein.
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Seit der Annahme des Covid-19-Gesetzes blieben grössere Proteste von Massnahmen-Skeptikern aus. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Ja zum Covid-19-Gesetz scheint es um die Skeptiker-Bewegung ruhiger zu sein.
  • Es finden keine grossen Proteste mehr statt und es kommt bei «Mass-Voll» zur Abspaltung.
  • Ob die Bewegung jetzt vor dem Zerfall steht, erklärt ein Experte gegenüber Nau.ch.
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Die Bewegung der Kritiker der Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus steckt tief in der Krise: Seit der Annahme des Covid-19-Gesetzes müssen die Gegner einige Rückschläge einstecken. So laufen der Protest-Bewegung «Mass-Voll» die Anhänger davon.

Denn: Die ehemalige Co-Präsidentin Viola Rossi gründet einen neuen, separaten Verein – und viele Anhänger folgen ihr. Der bisherige Anführer Nicolas Rimoldi gehört nicht dazu.

Erst am Dienstag wurde bekannt, dass auch die «Freunde der Verfassung» ihren Sprecher Michael Bubendorf verlieren. Er war wiederholt durch aggressive Rhetorik und heftige Kritik an den Behörden aufgefallen. Der Verein distanziert sich von den Aussagen, die Bubendorf seit Anfang Oktober bei öffentlichen Auftritten tätigte.

Auch in der Öffentlichkeit werden die Skeptiker ruhiger: Während vor der Abstimmung am 28. November wöchentlich Skeptiker durch die Strassen zogen, blieben grosse Demonstrationen seither aus.

Wirbel um Stricker und Bubendorf

Brisant: Die Skeptiker zerwerfen sich immer mehr intern. So steht mittlerweile der Skeptiker-Kopf Daniel Stricker unter dem Verdacht, sich heimlich die Impfung geholt zu haben. Seine Anhänger? «Enttäuscht!»

Nicht einmal die Skeptiker-Stars selbst sind sich einig. Stricker behauptet in einem neuen Video, Bubendorf sei rausgeworfen worden - und nicht zurückgetreten.

«Ich habe mit ihm telefoniert und er weiss nichts von einem Rücktritt», sagt er. Das Chaos? Perfekt!

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Skeptiker-Kopf Stricker grüsst aus Miami – und wird von Fans kritisiert.
Michael Bubendorf diskutierte aggressiv und bog auch mal eine Studie zurecht, um das eigene Narrativ zu stützen.
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Die Massnahmen-Gegner erklärten schon im September, dass sie gewisse Demo-Bedingungen nicht akzeptieren.

Coronavirus: Überdenken Skeptiker ihre Strategien?

Die Zerwürfnisse innerhalb der Skeptiker-Bewegung häufen sich – steht diese also kurz vor dem Aus? Nein, erklärt Soziologe und Verschwörungstheorie-Experte Marko Kovic gegenüber Nau.ch: «Ich denke, es wäre vorschnell, vom Zerfall der Bewegung zu sprechen.»

Es seien zwar gewisse «interne» Reibereien zu beobachten – «aber das ist bei Bewegungen allgemein nicht unüblich», so Kovic. Denn mit der Zeit käme es zu Meinungsverschiedenheiten und Strukturen würden sich verändern.

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Marko Kovic, Soziologe und Experte für Verschwörungstheorien, äussert sich zum Ukraine-Krieg. - zVg

Auch das Ausbleiben von grossen Protesten sei nicht unbedingt ein Hinweis auf einen Zerfall. Dies führt der Experte nämlich darauf zurück, dass Personen und Gruppierungen in der Bewegung möglicherweise aktuell ihre Strategien überdenken.

Glauben Sie an einen Zerfall der Skeptiker-Bewegung?

«Seit ein paar Wochen ist ja die Rede davon, dass eine ‹Parallelgesellschaft› aufgebaut werden soll. Das könnte bedeuten, dass ein Teil der Bewegung nicht mehr lautstark protestieren will. Sondern Menschen auf andere Art zu mobilisieren und zu radikalisieren versucht, etwa über ‹alternative Medien› wie Youtube-Kanäle.»

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