Coronavirus: So lebt es sich als Ungeimpfte

Laura Borcard (21) ist nicht gegen das Coronavirus geimpft. «Manchmal fühle ich mich sehr eingeschränkt», sagt sie zu Nau.ch. Ob sie sich nun doch impfen lässt?

Corona Impfung — Eine Frau lässt sich gegen Coronavirus impfen (Symbolbild). - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

In der Schweiz ist noch immer ein Drittel der Bevölkerung nicht gegen Corona geimpft.
Eine von ihnen ist Laura Borcard (21).
Gegenüber Nau.ch erzählt sie von ihrem nun doch etwas anderen Alltag.

Laura Borcard ist 21 Jahre alt – und nicht gegen das Coronavirus geimpft. Eine ganz bewusste Entscheidung. «Ich habe auch Bedenken zu den eventuellen Langzeitfolgen, doch ausschlaggebend ist ein familiärer Grund», sagt sie zu Nau.ch.

In der Schweiz sind mittlerweile fast sechs Millionen Menschen doppelt gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht etwas mehr als zwei Dritteln der Bevölkerung. Den Booster haben schon über drei Millionen Menschen erhalten. Immerhin fast 70 Prozent haben sich mindestens einmal piksen lassen.

Borcard muss sich einmal pro Woche auf Coronavirus testen lassen

Die 21-Jährige arbeitet bei der Spitex, muss sich wöchentlich auf das Coronavirus testen lassen. Das gibt ihr Sicherheit. «So kann ich mit gutem Gewissen arbeiten, da ich weiss, ich kann niemanden anstecken.»

Angst davor, sich selbst anzustecken, hat sie nicht. Bedenken bereitet es ihr höchstens, «zu wissen, dass ich andere anstecken könnte».

Ihre Freizeit gestaltet sich dementsprechend weniger abwechslungsreich, als noch vor Corona. «Als man mit einem negativen Antigen-Test noch ein Zertifikat erhielt, habe ich mich fünf- bis sechsmal testen lassen. So konnte ich trotzdem ab und zu an Auftritte, in Restaurants oder auf Weihnachtsmärkte gehen.»

Das sei jetzt nicht mehr möglich, aber: «Da ich viel Zeit für mich brauche, war ich nie der Typ Mensch, der jedes Wochenende in den Ausgang ging. Ich vermisse aber die gelegentlichen Kinobesuche und das Kaffeetrinken mit Freunden. Doch dafür gibt es einfach öfter Home-Kino-Abende und Coffee-to-go mit einem gemeinsamen Spaziergang.»

Sind Sie gegen das Coronavirus geimpft?

Borcard gibt zu: «Manchmal fühle ich mich sehr eingeschränkt – vor allem wenn ich ans Reisen denke.» Das grösste Vorurteil, mit dem sie immer wieder konfrontiert werde, sei das der Impfgegnerin.

Ob sie sich deshalb nun überlegt, sich doch noch impfen zu lassen? «Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Nicht nur, weil die Zertifikatspflicht noch eine Weile andauern kann. Sondern auch, weil eine gewisse Unsicherheit in mir herrscht, ob ich wirklich das Richtige tue.»