Aktuell erkranken wieder viele Schweizerinnen und Schweizer am Coronavirus. Auffällig: Einige erleben nach der scheinbar schnellen Heilung einen Rückfall.
Grippe Coronavirus
Die Grippe-Saison läuft in der Schweiz. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die diesjährige Erkältungssaison ist hierzulande definitiv lanciert.
  • Dabei lässt insbesondere ein Bumerang-Phänomen die Patienten rätseln.
  • Viele erkranken innerhalb kurzer Zeit nämlich gleich mehrfach.
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Das Coronavirus ist derzeit wieder auf dem Vormarsch. In der Schweiz stecken sich wieder zahlreiche Personen mit dem Erreger an.

Besonders auffällig: Viele sind zwar nach wenigen Tagen wieder fit – aber sind dann wenige Wochen später richtig krank. Der scheinbar harmlose Streifschuss entpuppt sich also als Bumerang. Wie lässt sich das erklären?

Waren Sie in den letzten Wochen krank?

Virologe Andreas Cerny sagt: «Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass es sich um zwei aufeinanderfolgende Virusinfektionen handelt.» Denn nicht nur SARS-CoV-2 ist derzeit im Umlauf. Das zeigen laut Cerny neue Daten des Sentinella-Meldungswesens.

Rhinoviren und Influenzaviren seien demnach ebenfalls «am Kommen». Konkret machte SARS-CoV-2 zuletzt 43,3 Prozent der in der Schweiz nachgewiesenen Viren aus. Rhinoviren erreichten 16,3 Prozent – Influenzaviren 6,7 Prozent.

Wieder-Ansteckung mit Coronavirus selten

Eine ähnliche Erklärung liefert auch das Inselspital in Bern. Auf Anfrage sagt Mediensprecher Daniel Saameli: «Die wahrscheinlichste Erklärung für das Beschriebene sind zwei aufeinanderfolgende Erkältungen durch verschiedene Viren.» Beispielsweise könnte es zuerst eine Infektion durch Rhinoviren und dann eine Covid-Infektion gewesen sein.

Coronavirus
Eine neue Corona-Welle beschäftigt derzeit die Schweiz.
Grippe
Viele Menschen sind aktuell wieder krank.
Besonders ärgerlich: Viele trifft es gleich mehrfach innerhalb kurzer Zeit.
Grippe
Das Problem: Aktuell kursieren nicht nur Coronaviren, sondern auch andere Erreger.
Coronavirus
Klinikdirektor Andreas Cerny von der Clinica Luganese Moncucco. Als Virologe beobachtet er die Entwicklung des Coronavirus.

Brisant: Auch denkbar ist laut Saameli ein sogenanntes «Wiederaufflammen» der SARS-CoV-2-Erkrankung. Speziell, wenn man antivirale Medikamente genommen habe.

So offenbar bei Nau.ch-Leserin Magdalena T.* aus Zürich. Sie hatte sich Anfang Dezember gefreut, dass sie nach «zwei Tagen wieder fit» war. Und das trotz typischen Corona-Symptomen wie Geschmacksverlust, Halsweh, Husten und Gliederschmerzen.

Jetzt sagt die 38-Jährige: «Eineinhalb Wochen nach meiner Genesung lag ich richtig flach.» Auch da wieder mit den typischen Corona-Symptomen wie Schüttelfrost, Gelenkschmerzen, Schweissausbrüchen. «Eine Zeit lang konnte ich mich gar nicht bewegen», so Magdalena. Erst nach über einer Woche ging es langsam bergauf.

Dagegen sei eine Wieder-Ansteckung mit Covid in so kurzer Zeit eine «Rarität», sagt Saameli vom Inselspital Bern. Ein neuer Trend sind solche Krankheits-Comebacks wie bei den Lesern indes nicht.

Saameli führt aus: «Es fällt aber wahrscheinlich aktuell auf, da es viele kurz aufeinanderfolgende Infektionen mit verschiedenen der zirkulierenden Viren gibt.»

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