In der Schweiz sind 1538 Personen in Folge des Coronavirus gestorben, 30'305 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
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Eine Mitarbeiterin im Nightingale-Krankenhaus Nord-West in Manchester. Nach offiziellen Statistiken sind in Grossbritannien inzwischen mehr mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben als in irgendeinem anderen Land Europas. Foto: Jon Super/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 30'305 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1538 sind verstorben.
  • Neueste Zahlen vom 10. Mai: +54 Infizierte +6 Tote innerhalb von 6 Stunden.
  • Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.

22.08: Die zweitgrösste Airline Lateinamerikas, Avianca, hat am Sonntag Antrag auf Insolvenz gestellt. Das kolumbianische Unternehmen mit rund 20'000 Mitarbeitern ist nach eigenen Angaben dringend auf staatliche Hilfen angewiesen.

Die Fluggesellschaft konnte wegen der Coronavirus-Krise seit Ende März keine Flüge mehr durchführen konnte. Gespräche mit der kolumbianischen Regierung für Staatshilfen hatten bislang nicht zum Erfolg geführt.

Avianca
Angstellte der lateinamerikanischen Fluggesellschaft Avianca. - Keystone

Nach Angaben eines Avianca-Vertreters hat die Airline die Hoffnung darauf aber noch nicht aufgegeben. Zahlreiche Fluggesellschaften weltweit müssen ihre Maschinen seit Wochen am Boden lassen und klagen über massive wirtschaftliche Probleme.

20.41: Der britische Premierminister Boris Johnson will die seit sieben Wochen geltende Corona-Ausgangssperre im Land bis Juni verlängern. Die Ausgangsbeschränkungen blieben noch bis mindestens zum 1. Juni in Kraft, sagte Johnson am Sonntagabend in einer Fernsehansprache. «Dies ist einfach nicht die Zeit, den Lockdown diese Woche zu beenden», fügte der Regierungschef hinzu.

Boris Johnson Coronavirus
Briten-Premier Boris Johnson hielt am Sonntagabend eine Fernsehansprache zum Thema Coronavirus und Lockerungen. - AFP

Ab dem 1. Juni kann laut Johnson der Unterricht an Grundschulen schrittweise wieder aufgenommen werden, ausserdem dürften weitere Geschäfte wieder öffnen. Ab dem 1. Juli sollen weitere öffentliche Orte wie Bars und Restaurants wieder öffnen dürfen. Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus sollen aus dem Ausland eingereiste Fluggäste unter Quarantäne gestellt werden.

20.39: Nach Wochen der Ausgangssperren gehen die coronabedingten Todeszahlen im besonders hart getroffen US-Bundesstaat New York weiterhin langsam zurück. 207 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden an Covid-19 gestorben, teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag bei seiner täglichen Pressekonferenz mit.

Damit fällt die Tages-Zahl der Opfer weiter, jedoch langsamer als sie im März und April angestiegen war, als bis zu 800 Menschen pro Tag an dem Virus starben. In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern, von denen knapp die Hälfte in der Metropole New York leben, haben sich bislang fast 330 000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 26'000 starben.

20.14: In Frankreich ist die tägliche Zahl der Corona-Toten auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Ausgangssperre vor knapp zwei Monaten gesunken. In den vergangenen 24 Stunden seien 70 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben, teilten die französischen Gesundheitsbehörden am Sonntagabend mit. So niedrig war die tägliche Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Ausgangssperre am 17. März nicht mehr.

Seit dem 1. März wurden in Frankreich insgesamt 26'380 Corona-Tote gezählt. Am Sonntag wurden noch 22'569 Menschen wegen einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus behandelt. Die Gesundheitsbehörden erklärten nun, die Ausgangsbeschränkungen hätten Wirkung gezeigt und «tausende Leben gerettet». Zugleich warnten sie: Die «Epidemie ist immer noch aktiv und entwicklungsfähig».

18.32: US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet infolge der Corona-Pandemie mit einer weiteren Verschlimmerung der Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA. «Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlimmer, bevor sie besser werden», sagte Mnuchin am Sonntag dem Sender Fox News mit Blick auf die Arbeitslosenstatistik.

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April auf 14,7 Prozent angestiegen – den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März bei 4,4 Prozent. Die hohe Arbeitslosenquote bildet noch nicht das ganze Ausmass der Jobkrise ab, da die Quote für April nur die Lage bis Mitte März erfasst. Zudem haben sich viele Arbeitnehmer noch nicht arbeitssuchend gemeldet und werden daher nicht berücksichtigt.

US-Finanzminister Mnuchin
Steven Mnuchin, Finanzminister der USA. - dpa

Die US-Regierung konzentriere sich nun darauf, die Wirtschaft wieder aufzubauen, sagte Mnuchin. Seiner Ansicht nach geht mit der Wiedereröffnung kein bedeutendes Gesundheitsrisiko einher, solange dies vorsichtig und in Zusammenarbeit mit den Gouverneuren geschehe. «Ich glaube, dass ein erhebliches Risiko besteht, nicht wieder zu öffnen», sagte er und warnte vor einem «dauerhaften wirtschaftlichen Schaden».

Nach Einschätzung des Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, dürfte die Arbeitslosenquote im Mai oder Juni einen Höchststand erreichen. Er rechne «traurigerweise» mit Werten oberhalb von 20 Prozent, sagte Hassett dem Sender CBS.

17.09: Der heutige Sonntag zeigte sich von seiner besten Seite: Sonne wohin das Auge reicht und Temperaturen bis zu 25 Grad. Kein Wunder also, zog es zahlreiche Menschen in die freie Natur.

Das einzige Problem: Corona. Denn auch wenn morgen grosse Lockerungen bevorstehen, ist Social Distancing nach wie vor von grosser Bedeutung. Am Urnersee in Isleten UR scheint dies allerdings etwas in Vergessenheit geraten zu sein.

Zahlreiche Kite- und Windsurfer machten am Sonntag den Urnersee in Isleten UR unsicher - und das trotz der Corona-Krise. - zVg

Denn dort trafen sich heute Sonntag zahlreiche Kite- und Windsurfer, um von der idealen Wetterlage zu profitieren. Wie Aufnahmen zeigen, bereiten sie auf engstem Raum ihre Gefährte vor und stürzten sich dann in Massen ins Wasser.

15.54: Mit der Wiederaufnahme des Fahrplans am Montag verstärken die SBB die Reinigung von Zügen und Bahnhöfen. In den Zügen werden laut Unternehmensangaben gegen tausend Putzkräfte im Einsatz stehen. Sie sollen gewisse Züge sogar während der Fahrt reinigen.

Sechs statt drei Reinigungen pro Tag

In den Bahnhöfen kümmern sich die Reinigungsteams verstärkt um die Desinfektion der Kontaktflächen wie Armlehnen, Handläufe und Automaten. Diese werden sechsmal am Tag gereinigt statt wie bisher nur dreimal, wie ein SBB-Sprecher am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Auch in den Zügen putzen demnach die Equipen die Griffe, Knöpfe, Handläufe und Toiletten bis zu sechs Mal pro Tag. Allein in den Zügen werden schweizweit nicht weniger als tausende Mitarbeitende im Putzeinsatz stehen. Auf 25 Linien werden die Züge während des Betriebs gereinigt.

SBB
Die Zahl der Reisenden im ÖV ist seit Corona sehr gering. Trotzdem decken die SBB den Lohnausgleich bei Kurzarbeit. - Keystone

Eine gründliche Reinigung führen die SBB zudem jeweils nachts durch, wobei neben der Reinigung der Kontaktflächen auch die Desinfektion von Böden und Fenstern auf dem Wartungsprogramm steht. Schliesslich findet einmal wöchentlich eine intensive Reinigung der Innen- und Aussenbereiche statt.

An den Eingängen zu den grössten Bahnhöfen werden Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Kunden haben die Möglichkeit, die sonst kostenpflichtigen Hygienecenter respektive WC-Anlagen in den Bahnhöfen Basel SBB, Bellinzona, Bern, Genf, Lausanne, Locarno, Luzern und Zürich HB bis auf Weiteres kostenlos zu benützen.

14.34: Im westindischen Bundesstaat Maharashtra sind annähernd 800 Polizisten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von den insgesamt 786 Beamten seien sieben an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte ein Sprecher am Sonntag mit. Alle Polizisten über 55 Jahre wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben.

Rund 30 Prozent der bislang rund 63'000 registrierten Fälle wurden in Maharashtra gemeldet. Mehr als 1700 Menschen sind bisher landesweit in Verbindung mit dem Virus gestorben.

14.33: Nach den Demonstrationen gegen die Coronavirus Massnahmen in vier Städten am Samstag, sprachen die Stadtpolizeien in Bern und St. Gallen «mehrere Dutzend» Anzeigen aus. Dies, weil die Demonstranten gegen das Versammlungsverbot verstiessen oder sich nicht an die polizeilichen Anweisungen hielten.

Demo Corona Bern
Demonstranten bei einer Demonstration gegen den Coronavirus Lockdown, am Samstag, 9. Mai 2020 in Bern. - Keystone

In Bern befanden sich zahlreiche ältere Menschen, Familien und Kinder unter den Teilnehmenden der unbewilligten Protestveranstaltung. Deshalb verzichtete die Polizei auf eine gewaltsame Auflösung der unbewilligten Demonstration. Stattdessen forderten die Sicherheitskräfte die Demonstrierenden über Lautsprecher auf, die Kundgebung zu beenden.

Die Durchsagen wurden aber nur mit Pfeifkonzerten und Buhrufen quittiert. Gegen «mehrere Dutzend» Personen, die sich nicht an die polizeilichen Anweisungen hielten, wurde Anzeige erstattet. Dies sagte Polizeisprecherin Jolanda Egger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag. Die genaue Zahl sei noch nicht bekannt, weil der Einsatz lange gedauert habe und zahlreiche Polizisten involviert gewesen seien.

Über 20 Anzeigen auch in St. Gallen

In St. Gallen hatten am Samstagmorgen rund 80 Personen zuerst beim Vadiandenkmal gegen die Coronavirus Massnahmen demonstriert. Zwar hätten die meisten der polizeilichen Aufforderung zur Auflösung der Demonstration Folge geleistet.

Coronavirus Demo Bern
Demonstranten bei einer Demonstration gegen die Massnahmen zum Coronavirus in Bern. - Keystone

Von 14 Personen hätten die Beamten die Personalien aufnehmen müssen. Sie dürften mit einer Anzeige wegen Verstosses gegen die Covid-19-Verordnung rechnen. Neben dem Veranstaltungsverbot hätten sie zum Teil auch die Abstandspflicht von zwei Metern verletzt. Ausserdem hätten die Demonstranten auch in normalen Zeiten eine Bewilligung für die Kundgebung benötigt.

Später versammelten sich gemäss Kohler erneut rund 80 Personen friedlich beim Bahnhof. Dort seien noch einmal 18 Personalerhebungen dazu gekommen. Unter den Verzeigten seien praktisch keine Jugendlichen, sondern fast ausschliesslich Erwachsene im mittleren Alter und Ältere gewesen, sagte der Sprecher.

13.21: Quer durch Deutschland haben am Wochenende tausende Menschen gegen die Coronavirus Beschränkungen demonstriert - und die Auflagen dabei oft missachtet.

Rund 1200 Menschen versammelten sich nach Polizeiangaben zu der nicht angemeldeten Demonstration am Alexanderplatz. Zahlreiche Teilnehmer skandierten Parolen wie «Wir sind das Volk» oder «Freiheit, Freiheit», wie eine AFP-Reporterin berichtete.

Es kam zu Flaschenwürfen und Angriffen au Polizisten. 86 Menschen wurden vorübergehend festgenommen. Proteste gab es auch am Rosa-Luxemburg-Platz und vor dem Reichstagsgebäude. - dpa

Es kam zu Flaschenwürfen und Angriffen au Polizisten. 86 Menschen wurden vorübergehend festgenommen. Proteste gab es auch am Rosa-Luxemburg-Platz und vor dem Reichstagsgebäude.

Ohne Mundschutz unterwegs

In München versammelten sich nach Angaben der Polizei etwa 3000 Menschen am zentralen Marienplatz, um gegen die Corona-Auflagen zu demonstrieren. Die Teilnehmerzahl sei deutlich höher gewesen als die angemeldeten 80 Teilnehmer. Deshalb sei die Einhaltung des Mindestabstands zwischen den Demonstranten nicht möglich gewesen, teilte die Polizei via Twitter mit.

Aufforderungen zur Auflösung kamen die Demonstranten den Angaben zufolge jedoch nicht nach, der Einsatzleiter entschied sich dennoch gegen eine Räumung.

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Demonstranten stehen mit einem Transparent mit der Aufschrift «Stoppt die Gesundheits-Faschisten» in einer Menschenansammlung auf dem Marienplatz. - dpa

In Köln zogen laut Polizei mehrere hundert Menschen, darunter auch Kinder, bei einer nicht angemeldeten Demonstrationen durch das Stadtzentrum. Ein Grossteil der Teilnehmer habe Unbeteiligte aufgefordert, ohne Mundschutz in Geschäfte zu gehen. «Es ist mir unbegreiflich, wie man so etwas in diesen Zeiten fordern kann», kritisierte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob.

12.52: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals einem Antigentest auf das Coronavirus eine Notfallgenehmigung erteilt. Es handele sich dabei um eine neue Kategorie von Test, die innerhalb von Minuten Ergebnisse liefern könne, schreibt die FDA. Bei dem Antigentest werden Proteinfragmente von Sars-CoV-2 aus Nasenabstrichen nachgewiesen.

Coronavirus
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens hält einen Test auf das Coronavirus in den Händen. - Keystone

Damit unterscheidet sich die Untersuchung von Gentests, bei denen Viren-Erbgut in Abstrichen nachgewiesen wird. Und von Antikörpertests, bei denen vom Immunsystem gebildete Antikörper im Blut nachgewiesen werden.

Weniger sensitiv als Gentests

Ein Vorteil der Antigentests ist laut FDA, dass sie sehr schnell Ergebnisse liefern. Allerdings seien sie weniger sensitiv als Gentests, ihnen rutschen also mehr Infektionen durch.

12.31: Russland hat bei der Zahl der registrierten Corona-Infizierten die Marke von 200'000 überschritten. Erneut kamen am Sonntag mehr als 11'000 Infektionen mit dem Coronavirus hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten.

Mehr als die Hälfte davon entfielen auf die Hauptstadt Moskau, wo seit mehr als einem Monat strenge Ausgangssperren gelten.

Russland auf dem fünften Platz

Das flächenmässig grösste Land der Erde verzeichnet damit einen sehr starken Anstieg der Infektionszahl. Nach Erhebungen der US-Universität John Hopkins liegt es bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen auf dem fünften Platz. Hinter den USA, Spanien, Italien und Grossbritannien.

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