Das Coronavirus und die damit verbundenen Massnahmen sorgen weiterhin für Unmut. Nun werden unter den Leugnern sogar Drohungen laut.
Coronavirus Leugner Demonstration
Skeptiker des Coronavirus demonstrieren vor dem Bundeshaus gegen die verordneten Massnahmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz werden die Corona-Leugner schnell aggressiver.
  • Obschon Demonstrationen friedlich bleiben, werden immer wieder Drohungen laut.
  • Das Bundesamt für Polizei bezeichnet die Lage als besorgniserregend.

Mit der zweiten Welle des Coronavirus kehren auch die Skeptiker und Leugner mit voller Wucht zurück. In Deutschland kam es bereits zu Anschlägen, doch auch die Schweizer Szene radikalisiert sich. In Telegram-Chats würden immer mehr gereizte Nachrichten, aber auch Drohungen auftauchen. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) schätzt die Lage als besorgniserregend ein.

Florian Näf, Sprecher der Fedpol, erklärte gegenüber dem «Sonntags Blick»: «Die steigende Gewaltbereitschaft der Corona-Leugner-Szene beschäftigt uns stark.» Ziel der Drohungen seien vor allem exponierte Stellen wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Aber auch Politiker wie Alain Berset und Simonetta Sommaruga stehen im Fadenkreuz.

Entsprechend seien in den letzten Monaten die Schutzmassnahmen für einzelne Personen verstärkt worden. Zudem wurden sogenannte Gefährderansprachen durchgeführt. Die Drohenden wurden dabei persönlich von der Polizei aufgesucht und beurteilt.

Coronavirus: Demonstrationen weiterhin friedlich

Ein Vorfall in Sitten zeigt, wie ernst die Lage ist: In der Staatskanzlei des Kantons Wallis sorgte ein Beschwerdebrief wegen des Coronavirus jüngst für Aufregung. Die unbekannten Absender hatten den Brief mit einem weissen Pulver gefüllt, was sich später als Stärke entpuppte. Das Gebäude wurde sicherheitshalber evakuiert.

Coronavirus Demonstration Bundeshaus bern
Die Demonstrationen gegen das Coronavirus in Bern bleiben weitgehend friedlich. - Keystone

Bei den Corona-Demos in Bern und Zürich blieb es zuletzt mehrheitlich friedlich. Trotzdem war die Lage angespannter als noch vor einigen Monaten. Die Polizei musste entsprechend auch rigoroser durchgreifen. Mehrere Demonstranten wurden verhaftet.

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