Voraussichtlich am Samstagabend fliegen die Franzosen zehn Schweizer aus dem Gebiet des Coronavirus aus. Wer die Kosten übernimmt, ist noch unklar.
Hans-Peter Lenz vom Krisenmanagement-Zentrum des EDA über die Kostenübernahme des Rückflugs aus Wuhan. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich fliegt am Samstagabend 10 Schweizer aus Wuhan nach Marseille aus.
  • Der Grund: das aus China stammende Coronavirus.
  • Wer die Kosten für den Rückflug übernimmt, ist noch nicht geklärt.

In China hat das Coronavirus bereits 213 Menschen das Leben gekostet. Ausserhalb der Volksrepublik gab es bisher keine Toten, jedoch sind in 22 Ländern weitere Infizierte bestätigt. Die Schweiz gehört bisher nicht dazu. In Genf seien bisher rund 100 Verdachtsfälle untersucht worden, davon waren alle negativ.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat gestern den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Das grosse Ziel: Die sekundäre Übertragung soll vermieden und international zusammengearbeitet werden.

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Pascal Strupler, Direktor des BAG, an der Pressekonferenz zum Coronavirus in Bern. - Keystone

«Der Entscheid stärkt die Einbindung aller beteiligten Akteure», betont Pascal Strupler. Er ist Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und sprach an einer Medienkonferenz am Freitag in Bern.

Das BAG rechnet damit, dass die WHO weiterhin Empfehlungen aussprechen werde. «Es ist momentan sehr schwierig, weitere Auswirkungen auf die Schweiz abzuschätzen.» Die EU hat der Schweiz Anfang Woche den Zugang zum Frühwarnsystem gewährt. Dies sei ein grosser Vorteil.

Franzosen fliegen zehn Schweizer wegen Coronavirus aus

Vierzehn Schweizer mit Angehörigen befinden sich aktuell in der Provinz Hubei, zu der Wuhan gehört. Alle hätten anfänglich den Wunsch geäussert, ausreisen zu können. Vier Personen haben sich nun aber anders entschieden.

«Die Reise birgt auch gewisse Risiken», sagt Hans-Peter Lenz, Chef des Krisenmanagement-Zentrums des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

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Coronavirus: Auch die Bernerin Fabienne Blaser (27) ist unter den Schweizern, die Wuhan verlassen wollen. - zVg/dpa

Frankreich hat sich dazu bereit erklärt, mit ihrem zweiten Flugzeug die Schweizer Staatsangehörigen mitzunehmen. Läuft alles nach Plan, soll der Flieger am Samstagabend Richtung Marseille abheben. Nach Ankunft in Südfrankreich werden die China-Rückkehrer vor Ort 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Die Frage, die sich stellt: Wer übernimmt die Kosten für den Rückflug? Hans-Peter Lenz: «Ich gehe davon aus, dass die rückgeführten Personen einen Teil der Kosten übernehmen müssen. Der genaue Betrag wird noch zu definieren sein.»

Das Auslandschweizer-Gesetz verpflichtet den Bund nicht, Personen zurückzuholen. Auch nicht im Falle des Coronavirus. Er gehe trotzdem davon aus, dass der Staat einen «bescheidenen Beitrag» einschiessen werde.

Das ganze Interview mit Hans-Peter Lenz, Chef Krisenmanagement-Zentrum des EDA. - Nau
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