Die USA heben die Maskenpflicht für Geimpfte bereits auf – in der Schweiz muss die Maske im Kampf gegen das Coronavirus noch länger getragen werden.
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Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, hat eine elfmal kleinere Wahrscheinlichkeit, am Coronavirus zu versterben. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA heben die Maskenpflicht für Geimpfte auf.
  • In der Schweiz muss auch nach der Durchimpfung die Maske noch getragen werden.

Wer vollständig geimpft ist, muss in den USA nicht mehr länger eine Maske tragen. Dies verkündete die Gesundheitsbehörde CDC.

US-Präsident Joe Biden feierte die Nachricht als Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie: «Heute ist ein grosser Tag für Amerika in unserem langen Kampf gegen das Coronavirus.»

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Joe Biden, Präsident der USA, und Vizepräsidentin Kamala Harris gehen lachend durch den Rosengarten des Weissen Hauses. - keystone

Das CDC hatte bereits erklärt, dass Geimpfte in den meisten Situationen im Freien keine Maske mehr tragen müssen. Diese können nun auch wieder ohne Maske in Chören singen oder ins Restaurant gehen.

Und wann ist es in der Schweiz so weit?

Die USA impfen deutlich schneller als die Schweiz. Laut offiziellen Angaben sind bereits 45 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. In der Schweiz haben erst knapp 13 Prozent beide Impfdosen erhalten.

Wann die Schutzmassnahmen in der Schweiz für Geimpfte aufgehoben werden, ist noch nicht klar. Der Bundesrat hat noch kein definitives Datum erarbeitet. Ein Ansatz findet sich jedoch im 3-Phasen-Konzept des Bundes.

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Der Bundesrat will die Massnahmen gegen das Coronavirus in einem 3-Phasen-Plan lockern. - keystone

In den ersten beiden Phasen steht die schrittweise Öffnung der geschlossenen Betriebe und Einrichtungen im Fokus. Erst in der letzten Phase sollen die Basismassnahmen gegen das Coronavirus wie die Maskenpflicht aufgehoben werden. Diese beginnt, sobald alle Impfwilligen die zweite Dosis erhalten haben. Also laut Bundesrat gegen Ende Juli.

Impfprivilegien könnten ab Juni kommen

«Dabei ist jedoch sicherzustellen, dass das Gesundheitssystem nicht durch eine erneute Krankheitswelle überlastetet wird.» Dies schreibt das BAG in einem Dokument, dass das Phasen-Modell konkretisieren soll.

Und weiter: «Die Basismassnahmen sollen an stark frequentierten Orten, wie z. B. dem öffentlichen Verkehr oder dem Detailhandel, zu Beginn der Phase 3 für eine gewisse Zeit aufrechterhalten bleiben.»

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Seit dem 6. Juli 2020 gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht. (Archivbild) - Keystone

Selbst nach der Impfung gegen das Coronavirus bleibt uns die Maske für eine gewisse Zeit noch. Ein generelles Impfprivileg wie in den USA ist in der Schweiz also nicht vorgesehen.

Doch das BAG sieht bereits in der Phase 2 eine Ausnahme vor, wie ein Sprecher erklärt: «Ausnahmen können für die Bereiche vorgesehen werden, zu denen nur geimpfte, genesene oder zeitnah negativ getestete Personen Zugang haben.» Sind Geimpfte unter sich, könnten sie also schon bald das erste Impfprivileg geniessen.

Coronavirus: Herdenimmunität nicht mehr realistisch

Vieles ist jedoch immer noch unklar. Wie schnell wir auf die Maske verzichten können, hängt in erster Linie von der Impfbereitschaft ab. Selbst wenn sich aber ein Grossteil der Menschen impfen lässt, werde das Virus nicht verschwinden, hält das BAG fest.

«Das Erreichen einer Herdenimmunität ist auch wegen der hohen Infektiosität der in der Schweiz nun dominanten Virusvariante B.1.1.7 selbst bei einer hohen Impfbereitschaft wohl nicht realistisch.»

Und weiter: «Auch in Phase 3 ist es – zur Sicherung der Kapazitäten des Gesundheitssystems – nicht ausgeschlossen, dass erneut Massnahmen ergriffen werden müssen.» Die Maske könnte also wieder zurückkommen. Kapazitätsbeschränkungen sollen dann aber nur noch für Ungeimpfte gelten.

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